Spielraum

Der Verstand ist immer im Ungewissen. Gefühle müssen interpretiert werden. Alles, was in Worten festgemacht werden kann, kann von Worten widerlegt werden. Wir wissen nie, ob aus dem Wahr irgendwann ein Unwahr werden wird. Wir müssen abwägen, wir müssen vertrauen, wir müssen es wagen, uns fallen zu lassen. Diese Ungewissheit eröffnet uns eine Auswahl an Möglichkeiten. Der Spielraum des Nichtwissens macht uns frei.

Geheimnisse

Wer nicht ehrlich mit sich ist, hat es schwer, sich zu ändern. Ein einflussreicher Teil in uns möchte, dass wir bleiben, wo wir sind. Er stiftet uns zu einer Logik an, die es uns erschwert, uns von Schädlichem zu lösen und weiter zu kommen.

Wenn wir unsere Defizite im Geheimen als Tugenden betrachten, schaffen wir eine Ambivalenzwaage auf der wir uns in der Mitte zwischen Ja und Nein einpendeln.

Dem süßen Laster erliegen. Uns hilflos geben und demütig schwächer sein, als das harte Leben. Mehr Zusagen, als wir liefern können, weil wir nicht kurzfristig enttäuschen möchte. Oder Namen nicht erinnern, weil wir Wichtiges zu tun haben. Schusselligkeit als unterschwelliges Zeichen, mit Wichtigem beschäftigt zu sein.

Besser fragt man sich ehrlich, was man will und was man nicht will und schafft die Ambivalenz ab. So muss man nicht so tun, als würde man etwas wollen. Und man muss nicht daran arbeiten, etwas zu erreichen, was man nicht will.

Menschlichkeit

Wer achtlos mit Geld um sich schmeißt, zieht damit Menschen an, denen Geld wichtiger ist, als Freundschaft. Aber bedachte Großzügigkeit ist eine Tugend. Und auch dem Geld gefällt sie, da ist es sehr menschlich. Wer kommt schon gern zu jemanden, der sich an einem festkrallt und eifersüchtig mit niemandem teilen möchte?

Im Geschäftsleben kommt ein gut investierter Euro doppelt zurück. In der Großzügigkeit Glück.

Windungen

Selbst Handlungen, von denen man eigentlich weiß, dass sie einen glücklich machen, brauchen oft Überwindung. Bei Kinder ist das leicht zu beobachten. Aber auch Erwachsenen fällt es häufig schwer, einzutauchen.

Deshalb ist es gut, sich aufzuschreiben, was einen froh macht, was einem Freude bereitet. Was wir Schwarz auf Weiß vor uns haben, wirkt auf uns überzeugender, als ein Gedanke, der auftaucht und verschwindet.

Wenn wir etwas aufgeschrieben haben, hilft es uns, Taten folgen zu lassen.

Übersättigung

In Zeiten dauernder Übersättigung ist es keine schlechte Idee, sich hin und wieder einem Mangel auszusetzen. Dann werden die Dinge des Alltags wertvoll.

Im Angesicht des Todes wird das Leben und was es mitbringt, was es ist. So wie Essen, wenn wir Hunger haben und andere Menschen, wenn wir uns einsam fühlen.

Was den Tod angeht, müssen wir nicht in den Krieg ziehen, oder uns an einen wackligen Abrund stellen. Wir können uns aber vorstellen, wie wir uns den Menschen, die wir lieben, gegenüber gern verhalten hätten, wenn wir sie zum letzen Mal gesehen hätten.

Unsichtbares

Wie viel von dem was ist, ist in unserem Wahrnehmungshorizont? Wenn wir ein neues Wort lernen, hören wir es plötzlich immer wieder. Wenn wir uns für etwas interessieren, beginnen wir es überall zu sehen. Was unsichtbar war, wird sichtbar. Wir wecken unseren Blick.

Was sehen wir alles nicht, was hören wir nicht? Was spüren wir nicht? Es ist weit mehr um uns herum, wenn wir aufmersam werden und uns öffnen: mehr Möglichkeiten, mehr Informationen, mehr wertvolle Reize und Freuden für die Sinne.

Offensichtliches

Was falsch ist und was richtig, kann in vielen Fällen nicht abschließend geklärt werden. Auch auf dem falschen Weg kommt man ans Ziel, wenn man bereit ist, einen Umweg in Kauf zu nehmen.

Und wer sehr intelligent ist, kann sich und andere davon überzeugen, dass Falsches richtig ist. Hier stellt sich die Frage, ob es nicht schlauer wäre, etwas dümmer zu sein und von vornherein an das Richtige geglaubt zu haben.

Für das Offensichtliche ist eine klare Sicht besser, als das intelligente Erspinnen von logischen Konstrukten.

Dienst

Menschen wollen haben, was andere Menschen auch haben wollen. Als grünes Pesto nach Deutschland kam, konnte man es in Feinkostläden bekommen, oder frisch vom Markt. Als es bekannter wurde, konnte man bald auch merkwürdig schmeckende grüne Soßen, die sich Pesto nannten, in herkömmlichen Supermärkten und Discountern kaufen.

Es geht schnell nicht mehr darum, etwas zu haben, das so ist, wie es ist, weil es den Zweck erfüllt, für den es ursprünglich gemacht wurde. Es geht darum zu haben, was andere haben. Das ist so bei vielen Lebensmitteln, Design-Möbeln, Produkten und Kleidung.

Das eigentliche Wort für diesen Mitläufereffekt ist Mode. Man tut etwas, weil andere es auch tun. Und zu diesen andren möchten wir gehören. Negative Folgen der Modehörigkeit sind erhöhte finanzielle Kosten, schlechte Qualität und Anerkennung von Leuten, die denselben Fehler machen.

 

Widerstand

Wenn man nicht verrotten möchte, sind Umkehren und Stillstand keine Option. Man braucht eine Richtung und einen konstanten Drang im Fluss zu sein und weiterzukommen. Dann kann man den Weg des geringsten Widerstands gehen.

Wer meint, dass dieser Weg, wie eine endlose Rutsche abwärts sei, der irrt sich. Um den Weg des geringsten Widerstands zu gehen, muss man in Bewegung sein. Wasser geht erfolgreich den Weg des geringsten Widerstands. Es drückt konstant so lange nach vorn, bis sich schließlich der nächste Weg ergibt. 

Rechercheur

Das Unbewusste ist unser privater Recherche-Assistent. Wenn wir wissen, was wir wollen, können wir fragen, wie wir es erreichen können. Schriftlich und gedanklich. Einzeln oder wieder- und  wiederholt.

Die richtigen Fragen muss man sich erarbeiten. Sie sollten so konkret wie möglich sein und nur eigene Handlungsmöglichkeiten betreffen.

Aber es gibt auch viele einfache Fragen verschiedener Ausrichtungen, die auch so weiterhelfen: Wie werde ich reich? Wie werde ich so freundlich, dass ich es leicht mit Fremden habe? Wer bin ich? Was will ich wirklich? Wo bin ich glücklich? Wann bin ich glücklich? Was fällt mir leicht und tut mir gut? Was kann ich tun, damit es mir gut geht und ich mich wohl fühle?

Flow

Zu viel Wahlmöglichkeit, zu viel Freiheit überfordert den Verstand. Aber etwas Wahlfreiheit ist schön.

Eine Hilfe ist die Version des 16h-Fastens, bei der man das Frühstück auslässt. Am Morgen spart man Zeit. Wer das Frühstück auslässt, hat morgens eine Sache weniger zu tun. Das gibt Raum, für einen gelassenen Morgen und ermöglicht einen angenehmen Start in den Tag. Es ist eine Erleichterung, morgens noch nicht an Essen und seinen vollen Bauch denken zu müssen.

Auch das Mittagessen wird durch das Weglassen des morgendlichen und vormittäglichen Essens unkompliziert. Denn wer einen gesunden Hunger hat, freut sich über vieles. Auch über Gesundes, wie erstmal etwas Obst oder Nüsse und ein einfaches Essen.

Teilen

Wer ein Sofa möchte, braucht nicht zu wissen, wie man den Sofastoff webt. Wer telefonieren möchte, braucht nicht zu verstehen, wie ein Telefon funktioniert. Wer sich bewegen möchte, braucht nicht wissen, wie die Muskeln funktionierten.

Wir müssen wissen, welche Fähigkeiten wir brauchen, um unseren Unterhalt zu verdienen. Das ist Arbeitsteilung. Wir können guten Gewissens einen Großteil des möglichen Wissens ignorieren. Wenn wir Kapazität haben, können wir uns aussuchen, ob wir Kunst, Technik, Philosophen oder Handwerke verstehen möchten.

Respekt

Wer sich zurückzieht und meint, sich nur um sich selbst kümmern zu müssen, wird unzufrieden.

Wir möchten etwas beitragen zu der Gemeinschaft. Wir möchten uns unseren festen Platz verdienen. Wir möchten Sicherheit und Gemeinschaft.

Wahrgenommen werden, gehört werden, bekommen, was man will, gleiche oder mehr Rechte haben, als andere: das erfahren wir als Selbstbestätigung und Respekt. Es gibt uns Mut und Kraft. Wir sind intuitiv bereit, sehr viel dafür zu tun.

Es ist meist eine sinnlose Vergeudung von Energie, sich dieser inneren Selbstverständlichkeit entgegen zu stellen.

Aufräumen

Wenn alles in Unordnung ist, kann man beim Aufräumen überall anfangen. Alles muss aufgeräumt werden! Man braucht sich in den meisten Fällen nicht zu fragen, ob man am richtigen Ende angefangen hat. Jeder Handgriff bringt einen näher zum Ziel.

So ist es auch, wenn man in seinem Leben aufräumt. Schlechte Gewohnheiten ablegen, gute Gewohnheiten fördern, Finanzen, Ernährung und Gefühle in Ordnung bringen. Es ist nicht wichtig, wo man anfängt. Nur ein Start ist wirklich problematisch und der heißt: Bevor ich anfange, muss ich erstmal…

Lyrik

Die Gedanken werden der Wahrheit nicht gerecht. Worte sind ein Versuch und Musik ist ein anderer, erkennbar zu machen, was den Zauber des Lebens ausmacht. Es drängt uns zum Versuch der Erkenntnis.

Wo wir empfinden, dass uns jenseits des konkreten Ausdrucks etwas als wahr erscheint, sprühen Funken. Wir sind gebannt und beseelt im Geist und fühlen uns im Herzen leicht und frei.

Werbung

Es geht die Sage um, dass jede Werbung gute Werbung ist, weil sie besser sei, als keine Werbung.

Doch schlechte Werbung ist wie schlechte Ernährung: sie schützt vorm Hungertod, kann aber auch langsam aber sicher zugrunde richten.

Besser man investiert den Aufwand in das Produkt, damit es für sich selbst werben kann, als in ein schlechtes Image fördernde Aufmerksamkeit.

Und das stimmt auch für die Person. Besser man investiert in einen guten Kern, in Entspannung, reine Gedanken und Dankbarkeit, als in schönen Schein, Schulterklopfen und leeres Gelächter.

Emotion

Der Bund zwischen Menschen birgt die höchsten Emotionen. Vergeben, verlieben, verbrüdern, verlassen. Gemeinsam allein sein, gemeinsam in die Zukunft blicken, gemeinsam stark sein.

Die großen Momente passieren zwischen Menschen. Niemals zwischen Mensch und Ding.

Messungen

Nachbereitung und Auswertung gibt Tätigkeiten doppelten Sinn. Sie helfen zu verstehen und zu verbessern. Ausserdem machen sie Steigerung sichtbar. Gerade bei sich wiederholenden Tätigkeiten ist das motivierend. Und es zeigt dem Unbewussten, in welche Richtung man möchte.

Warum?

Warum mache ich den Scheiß hier überhaupt?

Die Konzentration aufs Wesentliche ist der wichtigste Trick, um ressourcenschonend zu leben.

Was ist erstmal das Wichtigste beim Kochen, Ausruhen, Ordnen, Auswerten, Entscheiden, Kontrollieren, Abarbeiten, Kommunizieren, Erziehen?

Was will ich eigentlich erreichen? Worauf kommt es an? Was sind die 20 Prozent, die 80 Prozent des Nutzens bringen?

Die richtigen Fragen zu stellen (und zu bohren, bis man eine Antwort hat), ist ein Schlüssel zu erfüllenden Handlungen.

Easy

Take it easy! Enjoy yourself. Das klingt auf englisch leicht und locker. Auf deutsch kann man es kaum sagen, ohne einen ungebetenen Ratschlag und eine überhebliche Empfehlung zu implizieren.

Verschiedene Sprachen funktionieren verschieden. Sie können verschiedene Inhalte transportieren. So ist es auch mit Menschen. Der eine kann Dinge sagen, die völlig anderes wahrgenommen werden, wenn eine andere Person sie sagt.

Wer kein austauschbarer Schauspieler im gesellschaftlichen Diskurs sein möchte, sollte nicht versuchen, andere zu genau zu kopieren. Wichtig ist, dass man seine Wahrhaftigkeit findet: seine persönliche Güte, sein persönliches Mitgefühl, den eigenen Humor, die eigenen Werte und Ziele.

Wer den Mut aufbringt mit den eigenen Verletzbarkeiten zu leben, spart Energie und steigert die Wahrscheinlichkeit ein erfülltes Leben zu führen.

Shopping

Je mehr man hat, umso schwieriger wird das Shopping. Wenn man nichts mehr braucht, muss man lange suchen, bis man etwas gefunden hat, das etwas anderes ersetzen kann.

Ähnlich ist es mit Zielen und werten. Nach 10 Jahren ist das meiste erfüllt und etabliert. Aber das verfeinern, Suchen und ersetzten bleibt ein Teil des Lebens.

Argumente

Totschlagargumente beenden Gespräche unschön. Sie provozieren ein abruptes und unbefriedigendes Ende eines Gesprächs oder eine Grundsatzdiskussion.

Alles ist relativ!
Das ist Schönrednerei!
Es ist schlecht für die Umwelt!

Das kann natürlich alles stimmen. Aber wenn man ein solches Argument benutzt, sollte man sich erstens sicher sein, dass das Gespräch in einer Sackgasse ist und diese Aussage die einzige Notbremse ist und zweitens, dass es in diesem Fall auch wirklich relevant ist und zutrifft.

Tricks

Die meisten modernen Optimierungstricks, die zum Beispiel aus den neuesten Erkenntnissen der Ernährungsforschung resultieren sind nette Zusätze im Leben. Es kommt aber nicht der Gamechanger. Man kann es gut an Spitzensportlern sehen. Es gibt Veganer und Pastaliebhaber. Auch Athleten aus der Weltspitze essen mal ein Eis oder trinken einen Energydrink. Der eine ernährt sich so, der andere anders. Keiner stellt fest, dass er seine Leistung um 3% steigert, seit er Bulletproof trinkt, anstatt sein Koffein auf gewohnte Weise zu sich zu nehmen.

Ziele, Trainingspläne, Fokus und Disziplin machen den Spitzensportler aus. Ernährungstricks halten das Gemüt bei Laune.

Lotto

Himmel und Erde war einmal. Heute wissen wir, dass Himmel und Erde eins sind. Jetzt heißt es richtig Unendlichkeit und Erde.

Im Bewusstsein sind wir eins mit der Unendlichkeit. Himmel und Erde sind im Unendlichen wegrelativiert. Der Moment ist unendlich, farbenfroh und groß. Wo Zeit ist, ist Verstand und das Mysterium des Seins beginnt. Ob Ich oder Nicht-Ich, Alles oder Eins, mit Gott, Göttern oder ohne: dabei zu sein ist größer und unwahrscheinlicher als ein Lottogewinn.

Sanft 3

Eins meiner liebsten und am meisten gehörtesten Musikstücke ist von Moby Long Ambients 6. Diese Musikstücke sind eigentlich als Einschlaf- und Schlafhilfe gedacht und werden von ihm kostenlos zum Download zur Verfügung gestellt. Ich finde dieses 20-minütige Stück (la6) musikalisches Ambiente wunderbar zum Baden, Aufräumen, Schreiben, für Autosuggestion, Selbsthypnose und Metta-Meditation. Wer es hört, wird in eine Stimmung von tiefem Frieden versetzt.

 

PS: Hervorragend eignet sich solche Art schöner Ambient-Musik auch zum Unterlegen von Vorträgen und Audio-Workshops. Dafür muss man sie sich natürlich entweder vorher zusammenmischen, oder über zwei getrennte Wiedergabesysteme abspielen. Aber es lohnt sich. Text bekommt durch Musikunterlegung eine neue Tiefe und kann uns nachhaltiger berühren.

Freiheit

Wenn man akzeptiert hat, dass es keinen freien Willen gibt, (und damit auch keine separate Persönlichkeit), dann macht das Sich-Entscheiden erst richtig Spaß! Die Person kann das Gefühl von Freiheit und Verantwortung nicht verlassen. Die Person ist frei. Frei von Verantwortung – die sie allerdings höchst selbst tragen muss. Man kann voll dabei sein und die Umstände des Moments betrachten, die Fürs und Widers seiner Abwägungen verfolgen und mit Spannung die Entscheidungen erwarten, die man getroffen haben wird.

Fundament

Von den meisten Tipps bekommt und sieht man kein unmittelbares Ergebnis. Aber wer sich mit seinen privaten Werten und Zielen beschäftigt und sich um körperliche und geistige Gesundheit bemüht, bildet sich ein starkes Lebensfundament.

Wer weiß, wo er herkommt und wo er hin will, wird sanfter, beständiger und zufriedener.

Einsam

Vor 20 Jahren habe ich ein Buch gelesen, das vergriffen ist und dessen Titel ich vergessen habe. Der Autor hat religiöse Eremiten in China besucht und interviewt. Ich war erstaunt, dass diese Menschen keine großen Lebensweisheiten zu verkünden hatten oder tiefen Frieden ausgestrahlt hätten. Stattdessen haben sie von de Schwierigkeiten des Überlebens und der Härte der Einsamkeit gesprochen. Und von eher starren religiösen Vorstellungen, wie sie auch ein Selbstmordattentäter haben könnte.

In dem Film Into the Wild von Sean Penn verlässt der Protagonist ohne sich zu verabschieden Familie und Freunde, um die Romantik der Einsamkeit in der Wildnis zu finden. Unterwegs trifft er Menschen, mit denen er sehr schöne gemeinsame Momente, Tage und Wochen erlebt. Als er endlich alles hinter sich gelassen hat und in der ersehnten Einsamkeit der Wildnis angekommen ist, verhungert er dort. Alles was er hinterlässt ist ein Satz, den er in den Tisch seiner Unterkunft geritzt hat. Dieser Satz ist in mir hängen geblieben und hat den Film für mich zu einem Lehrstück gemacht:

True happiness ist shared.

Lesen

Lesen ist eine gezielte Gehirnwäsche. Es gibt Dinge, von denen wir uns vorstellen, dass wir sie eigentlich wollen. Nur der Funke, der das Feuer der Handlung entfacht, springt nicht über. Abnehmen, Rauchen aufhören, Früher-zu-Bett, Sport. Alles, was mit Disziplin zu tun hat, braucht innere Überzeugung. Disziplin kommt durch Motivation. Und wo soll man die her nehmen? Hypnose hilft, Barrieren abzubauen, zu motivieren, zu handeln. Schreiben hilft, wünschen hilft, Affirmation hilft und:

Lesen hilft! Viele Bücher liest man eigentlich nicht, um den Inhalt des Buches zu erfahren, sondern um motiviert zu werden. In vielen Titeln von Büchern steht eigentlich schon alles, was man wissen muss: The Power of Habit, The 5 am club, Think and grow rich. Eigentlich reicht es, die Worte „The Power of Habit“ zu lesen, um zu wissen, dass Gewohnheiten mächtig sind. Man könnte sich also denken: Okay, Gewohnheiten sind wahnsinnig mächtig. Was will ich? Was für Gewohnheiten habe ich? Welche Gewohnheiten sollte ich ändern, oder mir neu aneignen?

Vielleicht sind wir allerdings noch nicht überzeugt genug, um zu handeln. Dann lesen wir etwas mehr darüber. Vielleicht einen Blinkist Titel. Wobei das wahrscheinlich noch zu kurz ist, um zum nachhaltigen Handeln zu bewegen. Wenn man das ganze Buch liest, hat man die Chance sein Denken zu verändern und die Dinge, über die man liest tatsächlich ins eigene Denken zu bekommen und sich die passenden Gedanken anzugewöhnen.

 

Anderland

Häufig denke ich an den Film Anderland.

Nach seinem Selbstmord am Beginn des Films (wir wissen nichts), kommt der Protagonist in eine Welt ohne Stress, Lärm und Extreme. Der Chef ist dafür da, dass er sich wohl fühlt, sein Haus ist sauber, seine Frau streitet nicht, es gibt keine Kriminalität.

Was erst wie das Paradies erscheint, wird immer unangenehmer. Das ist kein richtiges Leben. Der Protagonist beginnt gierig zu werden auf echte Dispute, Anstrengung und Herausforderung. Als er durch eine Wand das Geschrei von Kindern hört, hält er es nicht mehr aus und er versucht, sich ein Loch in die Wand zu machen, um dorthin zu gelangen.

Ich denke ich an diesen Film manchmal, wenn es mir zu laut, zu lebhaft, zu stressig wird. Dann verstehe ich schnell, dass wir das Gegensätzliche brauchen und nehme mich zurück und bin dankbar.

Jetzt

Das Leben ist zu kurz, um mit dem Rauchen aufzuhören. Andererseits wird es länger, wenn man aufhört. Wie soll man abwägen, welche langfristigen Entscheidungen man trifft? Werte helfen! Auch wenn sie, je dichter man sie betrachtet, kompliziert werden. Wenn ich nicht rauche und keinen Alkohol trinke, sollte ich dann auch keinen Zucker essen? Wenn ich Ökostrom beziehe und kein Auto besitze, sollte ich dann auch nichts in Plastik Verpacktes einkaufen und nicht mit dem Flugzeug fliegen?

Auf der ersten europäischen Zusammenkunft von 1% for the Planet-Mitgliedern hat ein Vorstand von Patagonia auf die Frage, was für Patagonia zuerst komme, Umwelt oder Produkt gesagt: Wir möchten das bestmögliche Produkt herstellen! Dann schauen wir, wie das zu den für die Umwelt besten Bedingungen möglich ist.

Wie ist es, wenn ein Ölproduzent einen Großteil seines Gewinns in die Erforschung alternativer Energiegewinnung steckt? Als Konsument von Energie gäbe ich lieber ihm mein Geld, als einem Produzenten, der das nicht tut.

Wer Werte hat und Ziele, kann müheloser im Moment leben, als jemand, der jede Entscheidung aufs Neue überdenken muss.

 

Nehmen

Wenn man etwas nicht mehr hinnehmen will, weil es einem reicht und man einfach keine Lust mehr hat, dann ist das okay. Doch viel besser, man sagt ganz freundlich, dass es einem reicht, als es zu schimpfen.

Warum wird so oft geschimpft, dass es einem reicht? Weil die Person, der es reicht damit rechtfertigen möchte, dass sie gerade nicht mehr will. Die meisten Dinge, die man schimpft, kann man auch freundlich sagen und alle haben gewonnen (win-win).

Gold

Bücher mehrfach zu lesen, ist Gold wert. Bei guten Büchern ist das erste Mal Lesen eigentlich nur zur Probe. Wenn ich ein Buch lese, das mich beeindruckt, nehme ich mir häufig vor, es direkt nochmal zu lesen. Denn wie viele der Einsichten kann man sich merken, wie sehr kann beim ersten Lesen die literarische Qualität genießen? Doch den Plan des wiederholten Lesens verwirkliche ich fast nie.

Noch während ich im Buch stecke, plane ich die Folgelektüre. Doch bei einigen Büchern ist es mir gelungen, mein Vorhaben zu verwirklichen und es hat sich immer gelohnt. Die Bücher, die ich ein zweites Mal gelesen habe, habe ich dann zum Teil sogar noch öfter gelesen.

Gefühle

95% unserer Gefühle spüren wir im Brustraum. Etwas hoch , bis zum Hals und etwas runter, aber beim Magen ist Schluss. Es gibt auch gegensätzliche Gefühle, die sich gleich anfühlen, aber mit anderen Gedanken verknüpft sind. Gefühle selbst plagen uns selten. Negative Gedanken sind immer eine Last. Es passiert leicht, dass wir sie auf ihre Richtigkeit überprüfen wollen, um sie zu knacken. Doch dabei landen wir in Bestätigungsirrfahrten.

Eine Technik, die helfen kann: Aufschreiben, was man denkt und warum man sich so fühlt. Dann den gewünschten Ausgang definieren und aufschreiben.

Orte

Essen gehört für mich dorthin, wo es zubereitet wurde. Jedenfalls gekochtes Essen. Bestelltes Essen ist nichts für mich. Picknick geht gerade noch. Ich bin gerade in Indien. Ich liebe das Essen hier. Ich glaube aber, dass es in einem anderen Klima, in einer anderen Atmosphäre, in einem anderen Land etwas von seinem Zauber verlieren würde. Dinge, Menschen, Essen müssen echt sein und am richtigen Ort sein. Das macht sie zu dem, was sie sind.

Blüten

Es ist selten der Fall, dass man einen Absatz liest und einem dadurch ein Licht aufgeht. Meist liest man etwas, nimmt es hin und manchmal beschäftigt es einen und langsam aber sicher erkennt man, dass da eine Wahrheit steckt. Man erschafft einen fruchtbaren Boden für Erkenntnis. Und man sät die Samen für die Erkenntnisse, die in einem selbst wachsen und blühen sollen. Deshalb muss man aufpassen, was man in sich hineintut. Es wird zu einem Teil der Person. Es ist gut, sich mit Lösungen zu beschäftigen. Über Lösungen zu lesen und zu sprechen und zu denken.

Lösungen für Probleme. Wege zu Zielen. Stille im Moment.

Flucht

Was macht man, wenn das Gespräch auf das Thema Telefongesellschaften und Warteschleifen und Weiterverbindungen kommt? Jede Geschichte dauert eine gefühlte Ewigkeit und berichtet von unsäglichen Misshandlungen des gesunden Verstandes. Und jeder hat diese Geschichten schon oft erlebt und weitererzählt und sich zahlreiche dieser Geschichten von anderen angehört. Was macht man also? Es ist schwer sich zurück zu halten, aber zähe Geschichten über die Nervigkeit des Daseins sind fast immer besser zu meiden. Manchmal hilft nur Flucht.

Affirmation

Vor dem Einschlafen ist ein guter Zeitpunkt für einfache Affirmationen. Es hält davon ab ins Grübeln zu geraten, oder über Dinge nachzudenken, die man besser am Tag löst. Affirmationen sollten im Präsens und auf einen persönlich formuliert sein. Das ist alles. Es sind Gedanken, die sich eingewöhnen und verwirklichen sollen. Und sie sind ein gesunder Ausgleich zu den vielen Anschuldigungen, die man jeden Tag gegen sich macht, wie: Ich bin so ein Schussel. Wie konnte ich das schon wieder vergessen. Warum habe ich dass gesagt?! Wie sehe ich denn aus?! Oh Gott, das auch noch! Das war dumm von mir. Ich komme zu spät.

Ich habe Richard Bandler einmal sagen hören, dass sich die Leute als erste Eigenschaft meistens Selbstbewusstsein wünschen würden und meinte dazu, warum sie sich nicht lieber Motivation zum Lernen wünschten, es liefen schon genug Idioten rum, die sich für die Größten hielten. Es ist nicht schlecht, selbstkritisch zu sein. Aber wenigstens für das, was man sich tagsüber so an den Kopf schmeißt, kann man einen Ausgleich schaffen. Bei den abendlichen Affirmationen kann man einfach in den großen Pool des Positiven greifen. Dabei kann man nichts falsch machen.

Ich bin selbstbewusst. Ich bin motiviert zu lernen. Ich bin gesund. Ich ernähre mich gesund. Ich habe Freude an dem, was ich tue. Ich bin schön. Ich bin stark. Ich bin gerecht. Ich bin intelligent. Ich bin freundlich. Ich bin mutig. Ich verdiene viel Geld. Ich gebe mein Wissen weiter. Ich bin offen und freundlich. Ich fühle mich frei. Alles,was ich tue, tue ich mit Hingabe. Meine Ziele ziehen mich an. Ich bin gütig. Ich bin schnell, wenn es darauf ankommt. Ich mache es mir gemütlich. Ich entspanne schnell. Ich habe Freude daran, meine Ziele zu verfolgen. Ich atme tief und ruhig. Ich höre gut zu. Ich liebe meine Familie. Ich liebe mich selbst. Ich mache den Menschen ehrliche Komplimente. Ich gebe meinem Gegenüber ein gutes Gefühl. Ich helfe den Menschen. Ich helfe mir. Ich helfe gern. Ich bin lebendig. Ich bin dankbar. Ich bin so dankbar für jede Kleinigkeit. Ich würdige den Moment. Ich bin Eins mit allem. Ich bin das Universum. Ich bin alles. Alles ist ich. Ich bin frei.

Geschmack

Geschmäcker sind nicht gegenteilig. Süß kann Sauer nicht aufheben. Eher gibt das Saure dem Süßen Tiefe. Interessante Geschmäcker entstehen durch Mischungen und gegensätzliche Akzente, wie bei leicht gesalzenem Karamell. Das Stoffliche bietet eine unendliche Vielfalt von nuancierten Variationen.

Ganz besonders mögen wir kleine Abweichung von Bekanntem. Und ganz besonders hassen wir kleine Abweichungen von Bekanntem. Und das Gleiche in total anders kann Erleuchtung oder Frechheit sein. Zu Dingen, die wir nicht gut kennen, haben wir meist keine ausgeprägten Gefühle.

Trennung

Person und Bewusstsein sollten getrennt besprochen werden. Die Person existiert nicht ohne Bewusstsein. Ob Bewusstsein ohne Person oder Persönlichkeit möglich ist, weiß ich nicht.
Das Bewusstsein selbst ist unpersönlich. Das Wissen um das zeitlose, unumstößliche Bewusstsein, man kann es auch Dao nennen, verändert die Person. Es bringt sie in den Fluss des Seins. Dieses Wissen löst Spannung und Angst. Es mildert die Bedeutung von Vergangenem und Kommendem – in die Vorstellungen anderer Zeiten schlägt das Emotionen-Pendel ums Jetzt weniger weit aus.

Warten

Warten ist brandgefährlich. Doch wie wir es beurteilen hängt stark davon ab, für wie groß wir die Ungerechtigkeit des Wartens halten. In der Warteschleife der Telefongesellschaft, in einer Warteschlange aufs Essen, aufs Bezahlen, auf die verspätete Bahn, auf persönliche Verabredungen, auf das Laden einer Seite im Internet. Eigentlich vergeht immer die gleiche Zeit. Aber wir können mit der Persönlichkeit nicht raus aus Sinn und Verstand. Unsere Vorstellungen bauen unsere Persönlichkeit zusammen. Materielle Dinge sind eigentlich erst Dinge, weil sie virtuelle Dinge sind und das Virtuelle manifestiert sich in Worten, Gefühlen und Sinngebung.
Dieses Wissen veranlasst einen, in anstrengenden Momenten mit dem Bewusstsein zum Atem zu gehen und zu fühlen.

Meinung

Meiner Meinung nach: Wozu meint man denn etwas? Man meint, das Richtige zu vertreten. Viel Meinung ist da, um Auszudrücken, für wen man sich hält. Meinung ist das, was man zum geistigen „Meinem“ macht. Meinung meint Ich. Und Ich meint Du. Und Du und Ich und Meinung ist Kommunikation. Und da ist man wieder Eins. Alles ist eine Variation von sich selbst.

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Schmerz

Ich habe einen leichten Kopfschmerz. Nichts Schlimmes, aber ich gönne mir eine Schmerztablette. Eine gelegentliche Schmerztablette hat meines Wissens nach keine Nebenwirkungen.
Ich finde es generell richtig, kleine Unstimmigkeiten aus dem Weg zu räumen, wenn es nicht mehr Nachteile als Vorteile hat. Wenn mir kühl ist, sorge ich für Wärme. Wenn ich durstig bin, trinke ich etwas. Wenn ich einen unbedenklichen Schmerz habe, dann tue ich etwas dafür ihn nicht mehr zu haben.

 

Moment

Man kann sich entscheiden, etwas zu tun und es dann auch tun. Aber das muss nicht sofort sein. Man kann den richtigen Moment abwarten. Den Moment, wo es plötzlich mühelos geht.
Man kann allerdings üben. Dann erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass ein relativ müheloser Moment kommt. Falls dieser richtige Moment nicht kommt, macht man sich etwas Mühe und das wars dann auch gewesen.  

Suche und Ziele

In meinem Café um die Ecke steht seit Jahren folgender Spruch: Wenn man etwas Bestimmtes lange genug sucht, findet man bestimmt uach etwas anderes. Und diese Erfahrung hat sicher jeder schon gemacht. (Dass es hier beachtet und in Worte gefasst wurde, gefällt mir sehr).

Und wer etwas Bestimmtes sucht, der sagt sich nicht: Wenn ich nur dieses Bestimmte suche, dann verbaue ich mir wahrscheinlich die Möglichkeit, andere Dinge zu finden!

Mit Zielen ist es auch so. Wer ein Ziel hat, wird auf dem Weg dorthin sicher auch andere Dinge finden. Ein konkretes Ziel gibt einen Wertmaßstab, Richtung, Drive, Motivation, Energie und Sinn.

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Barfußschuhe

Seit ich mein erstes Paar im letzten Sommer gekauft habe, lassen sich die Male zählen, die ich andere Schuhe getragen habe. Es ist eine neues Gehgefühl. Besonders bequem finde ich die von Leguano. Aber die von Vivo und Wildlings sind sicher auch top. Optisch sind sie vielleicht gewöhnungsbedürftig. Aber Hoppla: der Blick auf Birkenstocks hat sich in den letzten 20 Jahren auch geändert, wie man letztes Jahr nicht übersehen konnte.

3 Geld-Tipps

Wie viele der Probleme, Lasten oder Unstimmigkeiten im Leben lassen sich durch Geld lösen? Wohnsituation, Beziehung, Urlaub, Sport, Entspannung… Vielleicht lohnt es sich, weniger Energie darauf zu verwenden, ein Problem kreativ zu lösen und statt dessen zu überlegen, wie man nachhaltig mehr Geld verdienen kann. Einfach mehr zu Arbeiten wird hier selten die Lösung sein. 3 Tipps auf Englisch:

Literatur

Welche Bücher meinten meine Eltern und Lehrer, sollte man gelesen haben? Was bedeutet das heute für mich? Welche Filme meine ich, sollte mein Sohn gesehen haben? Welche Computerspiele und Serien werden für ihn die Hochkultur darstellen?

Ist Schönberg tatsächlich noch wichtig? Muss man noch wissen, wer Miles Davis war? Sollte man Keith Jarrett und Friedrich Gulda und Glenn Gould kennen? Und werden The Orb und Wolfgang Voigt in 10 Jahren auf einem Level diesen anerkannten Künstlern des 20. Jahrhundets stehen? Oder zersetzt die starke Brandung der Vergänglichkeit heutzutage das scheinbar Bedeutsame schneller denn je? Immer mehr Dinge, Medien, Wissen treiben durch unser Dasein. Und so werden wir von dem stärker werden Strom der Zeit sanft aber sicher in die Gesetze von Vergänglichkeit und Moment gedrängt.

Wach

Als ich gestern vorm Einschlafen noch schnell einen Blogeintrag für heute früh geschrieben habe, dachte ich mir, dass es doch auch schön wäre, früher dran zu sein mit dem Blogschreiben. Ich bat mein Unbewusstes: Liebes Unbewusste – bitte: ich möchte morgen früh um 6.45 aufwachen, mir den Computer nehmen und einen Blogeintrag schreiben. Bitte hilf mir über Nacht, dann etwas parat zu haben. Ich bin nun also rechtzeitig aufgewacht und siehe hier: es hat geklappt.

Nähe

Wer in eine andere Region reist, zum Beispiel nach China, der denkt, dass sich dort alle kennen und alle das gleiche Wissen über Dinge haben, über die man selbst nichts weiß. Und man versucht, diese Leute zu verstehen – die Schwaben, die Amerikaner, die Chinesen – das ganze Volk! Hoppla! Es ist wirklich so und ganz normal :-).

Wir versuchen unsere Partner, Kinder, Nachbarn, Geschäftspartner, Chefs und Angestellten zu deuten. Um uns selbst zu verstehen wälzen wir Bücher. Man kann viele Seiten schreiben, um sich klar darüber zu werden, was man selbst wirklich will. 40 Therapiestunden, um die eigentlichen eigenen Ängste kennen zu lernen, sind nichts.

In China unterhalten sich Expats darüber, wie sie das ganze chinesische Volk verstehen sollen! Im Prenzlauer Berg gibt es ein Vorurteil über Menschen aus Baden Würtemberg. In Indien sprechen Touristen aus dem Westen über „die Inder“.

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Filter

Ich bin so offen wie vielfältig. Ich unterhalte mich gern über alle möglichen Rezepte. Solange sie vegetarisch oder vegan sind. Ich liebe Musik und mein Geschmack ist vielfältig. Aber elektronisch sollte sie schon sein. Einschränkungen machen frei. hat Rainer Werner Fassbinder gesagt.*

Das Entscheiden ist so schwierig, weil es alles, wofür man sich nicht entschieden hat, ausschließt. Prinzipien sind Entscheidungen. Ziele sind Entscheidungen.

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*Was er auch gern gesagt hat: Life is so prescious, even right now. Und das ist ein gutes Ziel: Sich aus Prinzip im Zweifelsfall immer für den Moment zu entscheiden.

Soll und Haben

Wer sich 100 Dinge aufschreibt, von denen er meint, dass er sie (tun oder lassen) sollte, wird Erstaunliches feststellen.

Ich sollte:

  • bei der Arbeit mehr leisten.
  • nicht so viel arbeiten
  • mehr Sport treiben
  • mich nicht überanstrengen
  • nicht so viel Süßes essen.
  • häufiger mal Fünfe gerade sein lassen.
  • freundlicher sein.
  • direkter meine Meinung sagen, wenn mir etwas nicht passt.
  • nicht immer allen alles durchgehen lassen.
  • entspannter mit Leuten sein.
  • immer pünktlich sein.
  • mich nicht so zwanghaft hetzen.
  • nicht so viel auf mein Handy gucken.
  • mehr Zeit allein verbringen.
  • mich darum kümmern, meine alten Freunde häufiger zu sehen.

Hoppla! Sind so die Solltes in unseren Leben? Warum? Was nützen diese allgegenwärtigen Ambivalenzen? Abzuwägen ist nichts Schlechtes. Doch am besten, man schaut, wo man hin will, sucht den Weg raus und geht hin. Dann muss man nicht bei jeder Abzweigung zweifeln. Ziele helfen. Prinzipien helfen.

Prozentrechnung

Am liebsten trinke ich Wasser, bevorzugt mit Kohlensäure. Aber komisch: Wenn ich besonders durstig bin, habe ich oft Lust auf eine Variation mit Zucker. Das stillt den Durst nicht besser und erhöht auch die Lust am Dusrtlöschen nicht. Da scheint ein Gedanke zu schlummern, der meint, dass ich aus meinem Durst mehr machen sollte.

Die Welt steckt voller Gefahren. Wer mehr als 100% will, zieht ab, was er hinzufügen möchte.

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150% Arbeiten? Sorry – 100% minus Freunde und Familie minus Entspannung – Weiterbildung minus ausreichend Schlaf = 50%

190% sportlicher Einsatz? 190% minus 3 Monate Bänderriss = 10%

175% Lebensfreude durch Rausch? 100% minus Nachwehen minus geborgte Freude und Inspiration = 25%

Reframing 3

Reframing geht auch handfest und aktiv. Aufräumen, Umräumen, Ordnen, Musik anmachen, Ohrstöpsel reinmachen, Pläne machen.

Eines der schönsten Reframings hatte ein Freund von mir als chinesisches Sprichwort aufgehängt. Anzhi feifu wurden die Schriftzeichen auf seiner Kalligraphie gesprochen:

Wer weiß, ob es nicht doch Glück war.

Es war Glück! Denn von hier aus weiter entfaltet sich das Leben. Und es ist ein Glück, am Leben zu sein. Wir können nur am Vergleich messen. Und ich habe noch nichts besseres erlebt.

Anrufe von alten Freunden

Wenn man lange nicht gesprochen hat, gibt es viel zu erzählen. Viel zu viel. Was ist wichtig? Wo soll man anfangen, wenn man nur 5 – 15 Minuten telefoniert? Am wichtigsten ist, ob es so insgesamt gut geht. Neuer Job, neues Kind? Job verloren, Partner verloren? Alles, was man sonst anspricht, scheint besonders wichtig zu sein. Deutlich wichtiger, als man es eigentlich selbst empfindet.

Interessant sind die kleinen Dinge: ein Plattentipp und eine Rezeptempfehlung. Aber ein paar Eckdaten braucht man schon, damit man weiß, mit wem man es zu tun hat. Noch ganz der Alte mit Variationen.

Woraus besteht das Leben? Wichtig ist, wann man sich wiedersieht. Freunde will man live erleben.

Gestrüpp

Fast nichts bekommen wir mit von der Welt. Alles was wir hören und sehen abstrahieren wir herunter bis aufs Notwendigste. Für jede Nuance, die wir bemerken, brauchen wir aktive Aufmerksamkeit. Und auch dann können wir es uns nur merken, wenn es sich um eine kleine Abweichung von dem handelt, was wir schon 1000 Mal gesehen haben.

99,9% der Maserungen, Tonzusammenspiele, Romanseiten, Pflanzenzusammenkünfte, Wortgerümpel nehmen wir als herunterabstrahierte Einheit wahr.

Was steckt tatsächlich alles in dieser Welt? Was steckt in den Welten der anderen? Sind wir nur das kleine Bisschen, dem wir uns zuwenden? Es gibt unendlich mehr Möglichkeiten, als der aktive Verstand und das Unbewusste erfassen können. Die Dinge, denen wir uns zuwenden, bestimmen unsere Weltsicht. Oder anders gesagt, wir bestimmen unsere Weltsicht, durch das, auf was wir schauen.

 

Disziplin 3

„Schöne Worte sind nicht Wahr. Wahre Worte sind nicht schön.“ An diese Worte aus einer Daodejing-Übersetzung (ich weiß leider gerade nicht welche), hat sich gewissenhaft Brian Tracy gehalten, als er das Folgende in seinem Buch das Maximum-Prinzip schrieb:

Üben Sie täglich und stündlich Selbstdisziplin. Befehlen Sie sich selbst, das Notwendige, Richtige, Wichtige zu tun. Wenn nicht, werden Sie sich mit vergnüglichen Nichtigkeiten beschäftigen. Nur durch Selbstdisziplin wählen und erledigen wir wichtige Aufgaben ohne Rücksicht auf unsere Laune.

Hierzu möchte ich allerdings anfügen, dass Herr Tracy sehr bemüht ist, einem für das harte Bett der Selbstdisziplin mit einer weichen Matratze, Decken und Kissen zur Seite zu stehen.
Mit anderen Worten: Er ist sehr gewillt, einem die Disziplin nicht als ein trauriges Muss zu präsentieren, durch das man sich durchkämpfen muss. Er hilft, indem er die Disziplin mit Werten, Zielen, geistiger und körperlicher Gesundheit und Motivation zu dem gewissen Etwas macht, dass das Leben in jedem Moment lebenswert macht.

Disziplin

Zu spät ins Bett zu kommen ist schlecht. Schlechter kann es sein, so früh einzuschlafen, dass man um Mitternacht herum aufwacht und fürs erste ausgeschlafen ist. Das richtige Maß zu finden ist eine Kunst in allen Bereichen des Lebens.
In Maßen über die Stränge schlagen. Und das gewisse etwas – zu wenig. Auch das sind Königsdisziplinen, mögliche Krönungen des Daseins.

Reframing 2

Was ist Reframing? Viel Stress, den wir uns machen, ist unproduktiv. Es lohnt sich im Streitfall den Blickwinkel des streitenden Gegenübers einzunehmen. Es kann sein, dass man erkennt, dass auch er Recht hat, oder dass auch man selbst nicht ganz richtig liegt. Die meisten Unfälle passieren, wenn beide Unfallteilnehmer sich nicht ganz an die Regeln halten.
Aber natürlich nicht alle. So ist es auch bei Streits. Es kann auch nur einer der Streiter falsch interpretiert haben oder einen Gedankenfehler gemacht haben.

Wenn Stress da ist, dann auch häufig zu Recht. Es reicht nicht, einfach einen anderen Blickwinkel einzunehmen, nur um sich wieder in Frieden zu fühlen. Aber ein anderer Blickwinkel hilft dabei, aus einer Handlungslähmung herauszukommen. Konstruktivität ist ein gutes Ziel.

Horizonte

Man zieht sich einiges zu im Leben. Und man geht auch durch einiges durch. Und beim durchgehen durch Episoden zieht man sich einiges zu. Man geht durch Krankheiten und Schule. Durch schwere Krankheiten und Verletzungen. Und durch Schultage die nur Zwang sind und geistige Diskriminierung. Und man sitzt stundenlang in Wartezimmern und nicht selten, erwartet einen nach langer Wartezeit eine Fehldiagnose. Und man schreibt Klausuren für die es sich nicht gelohnt hatte zu lernen, weil man nichts im Kopf behalten konnte und wartet danach, dass man das Ergebnis bekommt. Und hoppla: Wenn man in der Schulzeit locker im hochdreistelligen Bereich des Fünfenwiederkriegens gewesen ist, also von frühauf gelernt hat, den Kopf oben zu halten, steckt man vielleicht die Botschaft einer schweren chronischen Krankheit, oder eine Krebsdiagnose relativ routiniert weg. Wenn man aufgepasst hat, hat man gelernt, dass es allerwenigstens bis zum nächsten Horizont sowieso noch weitergeht. Und wie es bis dorthin ist, wird sich auch erst noch zeigen. Und wie das Jetzt an sich ist, läßt sich ohnehin nicht in Worte fassen.

Musikhören

Meine Lieblingsplatte zur Zeit ist von Aleksi Perälä: The Colundi Sequence Vol. 2.

Ich höre zur Zeit nur noch diese Platte, wenn ich zu Hause bin. Ich würde sie gern noch mehr hören und noch lauter. Aber ich bin andererseits sehr froh mit dem Gefühl, dass da noch was gehen würde. Dass ich sie irgendwann nochmal richtig hören kann. Und ich möchte sie gleichzeitig nicht zu schnell verbrauchen.
Als ich noch nächtlich ausgegangen bin, konnte ich immer darauf hoffen, einen guten Song irgendwann mal tatsächlich im Club erleben zu dürfen. Als ich noch analoge Musik mit richtigen Intstrumenten gehört habe, konnte ich darauf hoffen, diese Musik eines Tages live zu sehen und zu hören. Irgendwie schwang das mögliche Liveerlebnis als unausgesprochener Sinn des Musikhörens mit.

Das ist vorbei. Jetzt ist die Musik nur noch die Musik, die sie gerade ist….
Aber hoppla! Da ist ja immerhin noch die Option die Anlage mal richtig aufzudrehen und die Musik gemeinsam mit einem Freund zu hören.

Reframing 1

Falls man sich unangenehm gestresst fühlt, kann es gut sein, dass der Stress kein nutzloser Unmut ist. Wahrscheinlich ist, dass es intern kocht, weil sich eine Lösung zusammenbraut.

Mit diesem Wissen, entsteht nicht noch mehr Stress aus dem Unmut darüber, dass man gestresst wurde. Stattdessen sollte dieses Gefühl als eine positive Arbeit des Unbewußten verstanden werden: Es arbeitet gerade an Höherem, und läßt es nicht zu, sich vom aktiven Verstand unterbrechen zu lassen.

Emotionen

Musik ist ein starkes Gegenüber, das uns Menschen auf unterschiedlichste Art und Weise emotional fordert.* Unsere innere Abwehr kann durchlässig, und unangenehme Gefühlsanteile können wahrgenommen und zugelassen werden. Musik kann Schmerzen lindern, Erinnerungen wachrufen, psychische Barrieren überwinden, Kommunikation ermöglichen. Sie wirkt auf allen Ebenen des Gehirns und hat so einen direkten Zugang zu Emotionen. Und jeder ist grundsätzlich musikalisch. Fröhliche Musikstücke verringern die Konzentration des Stresshormons Cortisol im Blut.

Musik wird von den Menschen vorintellektuell durch Emotionen interpretiert. Und meistens spielt das intellektuelle Denken eine große Rolle. Mit Musik an Emotionen heranzukommen ist nicht selbstverständlich. Die Musik muss speziell sein, damit sie bei dem Hörer ankommt. Und der Hörer muss in einem besonderen Zustand sein, um sich der Musik zu öffnen. Wenn der Hörer die Musik bewußt wahrnimmt, kann es gut sein, dass sie seine innere Barriere nicht überschreitet. Den Weg zu Emotionen öffnen ist ein überaus subtiler Weg.

*André Klinkenstein

Greenpeace

Eben bin ich Greenpeace-Mitglied geworden. Weil eine Frau so freundlich war, sich bei Null Grad auf die Straße zu stellen, um Passanten zu fragen, ob sie Mitglied werden wollen. Es hat sich so gut angefühlt, „ja“ zu sagen und das Gefühl zu haben, das Richtige getan zu haben. Greenpeace – rein Privatmitglieder finanziert – keine Unternehmensspenden. Cool!

Jetzt werde ich für meine kleine Spende das Greenpeace Magazin bekommen (werbefrei) und die Greenpeace Nachrichten, mit Aktionspostkarten zum verschicken. Aber da ich nicht viel Zeit in das Lesen von Zeitschriften stecke, bin ich vor allem froh, mich als Teil dieses Vereins verstehen zu dürfen.

Ins Auge

Ich will nicht leugnen, dass es passieren kann. Ich habe es aber noch nie erlebt, und sogar von niemandem gehört, dass er oder sie etwas ernstlich ins Auge bekommen hätte. Was ich aber schon oft gehört habe ist, dass etwas auch hätte ins Auge gehen können. 

Vor kurzem in Indien ist mir bei einer Feierlichkeit ein Böller gegen die Wange geschossen. Ich weiß nicht, wie viele Ziele es im Raum um den Böller herum gegeben hat. Ich vermute aber, dass sich die Zielezahl im 6 bis 8 stelligen bereich abspielt (ich stand wenigstens 10 Meter entfernt). Ich sah, dass ich leicht blutete und dachte: Gut, dass es nicht ins Auge gegangen ist. Meine kleine blutende Stelle wurde desinfiziert und ein Pflaster draufgeklebt. Ca. 5 Inder haben sich freundlich darum gekümmert. Keiner hat gesagt: You are lucky it didn’t hit the eye! 

Zurück in Deutschland hat dies keiner, dem ich davon erzählte, nicht gesagt. Und natürlich ist es gut, dass es nicht das Auge getroffen hat. Aber warum hätte es sollen? Wo, wenn nicht hier muss es heißen: Knapp vorbei ist 100% daneben. 

Wenn etwas Unangenehmes passiert, ist es gut, dass nicht etwas Schlimmeres passiert ist. Eher schon ist es Pech, dass es überhaupt passiert ist. Aber da es nun mal ist wie es ist, lohnt es sich nicht, über Pech zu klagen. Und mit weder Pech noch Glück ist es einfach was es ist. Hoppla! Dinge passieren und dann geht es weiter. 

Schlaf

Meditation, Selbsthypnose, Ernährung und Lebenseinstellung: alles Dinge, mit denen man sich das Leben etwas einfacher oder viel schwerer machen kann. Doch das größte Potential, die Lebensqualität zu beeinflussen hat der Schlaf. Genügend Schlaf kann Lebensschwierigkeiten abmildern, oder gar nicht erst aufkommen lassen. Zu wenig Schlaf macht traurig und unsicher, was wiederum furchtbare Folgen nach sich ziehen kann. Ausgeschlafen meditiert und ernährt es sich besser, bei Selbsthypnosen schläft man nicht sofort ein und so kann man die schönsten Affirmationen auf sich wirken lassen und sich auf diese Weise eine gesund-positive Lebenseinstellung sichern… mit der es sich dann widerum deutlich besser schlafen lässt. Hoppla!
Wenn es nun gerade nicht so ideal läuft mit solch einer Positivzwickmühle, wie kann man dann eintreten in diesen Strudel des Glücks? All die genannten Techniken sind offene Türen für die meisten. Doch die Wahrheit ist, dass sie sehr vielen Menschen verschlossen scheinen. Irgendwie finden sie keinen Weg hindurch. Meditation, Lebenseinstllung, etc. sind hier nichts weiter als gute Tipps und die sind häufig wie ein ungewolltes Geschenk. Sie sind wie Speiserest und Eiterbeule! (Hallo Richard Wilhelm :-))
Daher hier mein einfacher Rat: Ohrstöpsel. Zum stillen Arbeiten, zum Bahn- und Busfahren, ab und zu zwischendurch und immer zum Schlafen.

 (Schlafemoji)

Geburtstag

Am Geburtstag darf man sich etwas wünschen. Seit heute (bei Veröffentlichung gestern) bin ich 45 Jahre alt. Mit 45 ist man erwachsen. Es ist in diesem Altern nicht einfach, nicht ein paar Erkenntnisse aus dem Dasein gezogen zu haben. Eine meiner Erkenntnisse ist, dass Wünsche die Tendenz haben in Erfüllung zu gehen. Wünsche allerdings, die einen selbst betreffen. Für andere kann man sich zwar Dinge wünschen, aber auf deren Erfüllung nimmt man damit wenig Einfluss – zumindest auf lange Sicht.

Es ist okay, sich Dinge für die Zukunft zu wünschen. Wichtiger ist es, den Moment zu würdigen. Und gerade am Geburtstag ist mir das Wunder des Daseins besonders bewußt und ich bin froh, dasein zu dürfen.

Dennoch:
Mit dieser Erkenntnis im Kopf, wäre es doch dumm, sich nichts zu wünschen. Und mein Geburtstag ist doch ein guter Zeitpunkt. Also: was wünsche ich mir? Freude, Friede, Gesundheit, Entspannung, Energie und Liebe. Herzliche Zeit mit meiner Familie und meinen Freunden.  Vertiefung von bestehenden Freundschaften. Ich wünsche mir auch, dass mein Unternehmen wächst. Dass ich mit angenehmen und erfüllendem Arbeitsaufwand dazu beitrage, das Unternehmen weiter aufzubauen. Ich wünsche mir Entscheidungsfreudigkeit, Tatendrang und eine Prise Genialität. Ich möchte zufrieden mit mir sein, aber motiviert, weiterzugehen. Ich möchte Menschen helfen können, die offen dafür sind und die in Ruhe lassen, die es nicht sind (oder denen ich keine Hilfe zu bieten habe). So. Das sind ein paar gute Sachen. Damit reicht es für heute – auch wenn Geburtstag ist! Wenn mir anderes Gutes einfällt, wünsche ich es mir dann.

Dies ist keine perfekte Zieleliste mit allen Tricks und Kniffen. Aber sie ist viel besser als keine. 

 

10

Und ich werde jetzt wieder von 10 rückwärts zählen und wenn ich bei der 1
angekommen bin, schläft Dein Körper und Dein Geist ist offen für meine
Anregungen. Und du spürst deinen Atem. Und deinen Herzschlag…
Du kannst dich jetzt leichter wohl fühlen und es fällt dir vielleicht stärker auf, wie einfach das ist intensiver bei dir selbst zu sein, um schneller Dinge leichter zu verändern.
10
und Du kannst Dir vorstellen, wie Du auf einer Wiese an einem kleinen Steg stehst.
Ein paar kleine Boote schaukeln sanft auf den in den leichten Wellen.
9
Und wie du die sanfte Abendsonne in Deinem Gesicht genießt und die frische Seeluft
ein- und ausatmest,
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kannst du die Wimpel an den Masten der Boote hören… und vielleicht auch das
Rufen einer Möwe. Vielleicht hörst du diese Geräusche und hast dabei ein angenehmes Gefühl.
7
Und der Steg lädt dich ein und du gehst auf den Steg.
6
und spürst das Verlangen dich in dieser friedlichen Stimmung dort hinzulegen. Und
du legst dich dort nieder. Und es ist so angenehm die Augen zu schließen und einfach
zu entspannen.
5
Und vor deinem inneren Auge siehst Du eine Maske schweben. Eine Maske, die so viel Ruhe und Frieden ausstrahlt
Und
4
diese Maske ist genau zugeschnitten auf DEIN Gesicht und sanft legt sie sich darauf
nieder und befriedet. Ich weiß nicht, wie lange du dem Gefühl von dieser großen
ENTSPANNtheit widerstehen kannst, JETZT.
3
SCHLAF.

Und du träumst….

Du stehst vor einer alten Holztür. Und du öffnest die Tür und neugierig und
vertrauend wie ein Kind schaust du eine alte, lange, tiefe Treppe hinunter. Licht leuchtet golden. Kerzenlicht weich und klar erhellt die Stufen. Und du fasst ans solide, hölzerne Geländer und gehst die Treppe hinab. Stufe für Stufe tiefer und tiefer und hinab und Stufe für Stufe tiefer. Am Fusse der Treppe gehst du einen kurzen Gang entlang
und gelangst an eine weitere alte Holztür. Und Du fragst Dich vielleicht, was hinter der Tür für Dich sein mag. Du öffnest die Tür und stehst vor einer weitern Blumenwiese in einer friedlichen Landschaft. Und leichte Wolken durchziehen den milden Himmel.

Du weißt, DU BIST AUF DEM RICHTIGEN WEG. Und so schlenderst du sorglos durch die Wiese und genießt dein Leben. Und in der Ferne siehst Du ein Haus. Und Du
weißt, dass dieses Haus nur für dich da ist.

Und ich weiß nicht, wie das Haus aussieht. Vielleicht ist es ein altes Bauernhaus mit Reetdach, oder ein kleines Schloss umrankt von Wein – vielleicht ist es modern, mit großen Glasfronten durch die man in die weite Landschaft schauen kann…
Gemächlich gehst Du auf das Haus zu. Nichts treibt dich. Und je näher Du kommst,
ein desto größerer Frieden macht sich in dir breit.

Kunst und Marketing

Mit Kunst kenne ich mich nicht aus. Und Kunst überhaupt mit einer relativen Menge in Verbindung zu bringen, (wie ich es in meinem gestrigen Beitrag getan habe), erscheint mir absurd. Aber dies ist mein Blog. Ich kann hier machen, was ich will!

Der Genuss von Kunst, der Genuss von Natur, von Optik, vom Natürlichen als aktive Handlung im Moment, also jenseits von Gedanken, ist verweilen im Sein. An das Erleben von Genuss kann man von wenigstens zwei Seiten angehen: Einmal gibt es den Genuss von Kunst vor und nach dem Moment: der Genuss ist der Gedanken, die man zur Kunst hat. Als Zweites gibt es den Genuss der Wahrnehmung des Gefühls, das im Verstand von der Kunst dazu verleitet wird, ausgelöst zu werden…
Hoppla: Ich verstehe nicht, was das soll: Malerei, Musik, Literatur, Dichtung. Aber ich mache munter mit. Das erfüllt mein Leben.

PS: Kann ich in meinem Blog machen, was ich will? Kommt natürlich darauf an, was ich will. Und ob es Kunst ist (oder sein soll), oder nicht.

 

Wieviel Kunst ist okay?

Etwas Kunst ist okay. Aber nicht viel mehr. Kunst in Maßen ist gut fürs Leben und die geistige Gesundheit. Aber zu viel kann gefährlich sein. Es besteht die Gefahr zum Kunst-Spießer zu werden. Oder nur noch das Künstliche zu Schätzen und nicht mehr das Echte, also die wahre und wirkliche Realität, die ja eigentlich die eigentliche Grundlage für die echte Kunst sein sollte. Auch geistige Verfettung ist eine Gefahr. Wenn sich zu viel Farbe, Klang und Hintersinn sammelt, kann es auch passieren, dass diese Masse im Geist zu geistiger Behäbigkeit führt – ganz einfach, weil diese große Masse nur noch schwer in Bewegung kommt. Und dann wird gerade noch mehr und mehr und mehr raufgeschaufelt und der von zu viel Kunst erschwerte Geist wird zu schwer, um sich überhaupt noch eigenständig zu bewegen. Wer Kunst konsumieren möchte, sollte also sehr aufpassen, dass er es nicht übertreibt. Hoppla!

Worte

Wenn man sagt, dass einem die Worte fehlen, hat man damit natürlich schon alles gesagt. Wir können uns nicht entziehen. Jeder ist immer ein Teil des Ganzen. Man kann nicht nicht wählen, sich nicht nicht kleiden. Auch Nichthandeln ist eine Stellungnahme… Hoppla! Nichthandeln, Stellungnahme, Wortefehlen? Hier habe ich zufällig ein Bild zur Hand, das mehr sagt, als 1000 Worte.

Flasche

Shakespeare

Sehr müde zu sein und keinen Ort oder keine Zeit zum Schlafen zu haben, ist eine vorübergehende geringe Lebensqualität. Milton Erickson revolutionierte die Hypnosetherapie, als Ärzte noch Götter in Weiß waren und keine ratlosen Nervenbündel, die im 5-Minuten-Takt Patienten pauschalversorgen mussten. Wenn Menschen mit Schlafproblemen zu ihm kamen, gab er ihnen Aufgaben. Wer sie befolgte – und da hatte er den Gott-in-Weiß-Vorteil – der wurde zwangsläufig von seinen Schlafproblemen erlöst. Wer mehr erfahren will, dem empfehle ich das Buch Meine Stimme begleitet Sie überall hin. Ich habe es drei Mal gelesen und ich würde es gerne nochmal lesen.

Wer nicht einschlafen kann, der sollte sich vornehmen, in den schlaflosen Stunden den gesamten Shakespeare zu lesen. Wenn man davon nicht zügig einschläft: Hoppla, umso besser!! Dann wird man sehr belesen.

Die Erschaffungen von Win-Win-Situationen sind große Lebensfreuden, und sie machen einen unverwüstlich!

Ich schlafe mittlerweile sehr gut ein. Deshalb kann ich nur vermuten, dass einem die Kenntnis des Shakespearegesamtwerkes lebensqualitative Vorteile beschert.

Alterserscheinung

Ich brauche für vieles etwas länger.
Nach 15 Jahren Schule kann man natürlich sagen, ich hätte früher als andere erkannt, dass es sich auf lange Sicht nicht unbedingt lohnt, sich anzupassen. „Ein krummer Baum wird nicht gefällt“, sagt Laozi. Wenn es so ist, bin ich doch wenigstens häufig ins Wanken geraten. Und ich wünsche niemandem meine schulische Laufbahn.
10 Jahre Uni sind dann auch nicht gerade knapp bemessen, wenn man danach ohne Abschluss und mit über 30 eine Ausbildung beginnt.

Spätestens, als ich ein junger Teenager war, wollte ich gern älter wirken als ich war. Und vielleicht ist das bei den ab 30-jährigen das wahre Zeichen des Junggebliebenseins, dass sie immer noch älter wirken wollen, als sie sind. (Um den umgekehrten Fall unerwähnt zu lassen, ist es hiermit zu spät).

Mir gefällt das Älterwerden. Ich wollte nie auch nur einen Tag zurück. Wenn ich 10 Jahre zurück müsste, würde ich das als eine schreckliche Gemeinheit empfinden. Oder gar nochmal Mitte 20? Hoppla: Bitte bitte bitte nicht!!!

Was ich allerdings gestehen muss: Älter wirken als ich bin, möchte auch ich nicht mehr. Seit einiger Zeit ist es immer gerade gut so, wie es ist. Und diesen Punkt oder dieses Plateau muss jeder, der an der genauen Angemessenheit seines Alters je gezweifelt hat und vom Älterideal zum Jüngerideal gewechselt ist, naturgemäß irgendwann durchlaufen haben. Vielleicht brauche ich hier wieder nur etwas länger als viele andere. Eine Tendenz ist ja schon sichtbar. Und dass wieder eine Zeit kommt, in der ich gerne noch älter wirken würde…. wer weiß?

Kuh.jpg

Papadam – roasted or fried?

Wer in Deutschland in ein indisches Restaurant geht, bekommt häufig ein Papadam als Vorwegsnack. Wenn man Papadam bestellt bekommt man fast immer fritiertes Papadam. Papad ist ein knuspriges dünnes Ding aus Linsenmehl. Manchmal mit Pfeffer im Teig, manchmal mit Kreuzkümmel oder auch plain. Papad ist kein Brot. Es ist eher so etwas wie ein großer Nacho.

Wenn man in Indien nordindisch essen geht, wird das Papad später bestellt. Unter den Vorspeisen in der Karte findet man eigentlich immer auch das Masala Papad. Ein fritiertes Papad belegt mit gehackten rohen Zwiebeln, Tomatenstücken, Knusperkartoffelschnipseln und Koriander. Aber um dieses soll es nicht gehen.

Erst werden Starter bestellt. Dann Curry und Brot: Naan oder Roti. Danach erst Reis und Dal. Und zum Reis Papad, und zwar roasted und nicht frittiert. Wenn man ein Papad frittiert, saugt es sich mit Öl voll und geht auf. Wenn man es röstet, bekommt es Blasen und wird knusprig. Aber für mich das Besondere am Papad ist, dass dieses ganz nette, aber nicht all zu eindrucksvolle Knusperding bei vielen Indern zum Essen höchsterwünscht ist. Wenn es nicht kommt, ist die Enttäuschung groß. Falls es nur frittiertes Papad gibt, nimmt man es etwas enttäuscht hin. Es ist, wie die Enttäuschung, die man hier erlebt, wenn es zur Pasta keinen Parmesan gibt. Auf meine Frage, was es  mit der Papadwichtigkeit auf sich hat, kann man mir auch nicht mehr sagen, als das es halt dazugehöre.

Hoppla! Aber so ist es mit vielem.

 

Daodejing 4

Es gibt viele Übersetzungen des Doadejing. Schon einige aus dem 19. Jahrhundert. Ich glaube, die meisten Verlage haben ihre eigene Übersetzung. Und nicht nur in Deutschland. Übersetzungen ins Englische gibt es natürlich noch viel mehr. Es gibt auch schon einige Vereinfachungen der Übersetzungen. So wie die von Jan Philipp Reemtsma. Auch ich habe mich für das Grundstudium Sinologie wenig erfolgreich mit dem Klassischen Chinesisch abgemüht. Ich gehe aber lieber im Eis baden. Es dauert nicht lang und man weiß, woran man ist. Aus meiner Sicht zwei klare Vorteile gegenüber dem Übersetzen aus dem alten Schriftchinesisch.

Hier das, was ich aus verschiedenen Übersetzungen des abermals advaitischen, also die Nichtdualität beschreibenden, siebten Verses herauslese:

7
Himmel und Erde überdauern.
Sie begreifen sich als Eins mit allem.
Wie sollten sie da vergehen?

So auch der mit Erkenntnis:
Er sieht sein Leben als Teil des Seins.
So wird er von der Strömung getragen.
Er wirft das Gefühl von Persönlichkeit ab.
So verweilt er im Bewusstsein.
Er braucht nichts für eine Persönlichkeit,
daher ist in jedem Moment das Ganze vollendet.

Hoppla Eis.jpg

 

Hören

Schöneberg 6.38 – 6.52
Ein tiefes Grollen von der U-Bahn im Untergrund. Das leise Geräusch aus der Heizung: schnelle Wellen ca. 800Hz. Morgens ist es still. Das helle Klingen in den Ohren – oder im Kopf? Ein Auto in auf der feuchten Straße. Gasgeben und leises helles Rauschen von dem feuchten Belag auf der Straße. Nun ist es wieder Still, bis auf das innere Klingen und die Heizung. Eine ferne Amsel singt ihren wohlklingenden Gesang. Oder ist das nur eine Einbildung?

 

Handschuhe

Es ist kühl geworden. Zu meiner Arbeit fahre ich 35 Minuten mit dem Fahrrad. Seit dem letzten Jahr fahre ich ohne Handschuhe. Die Hände gewöhnen sich daran, mit der Kälte umzugehen. Ich glaube, es bilden sich Kappilaren. Nach fünf Minuten werden die Hände sehr kalt. Dann wird es unangenehm bis schmerzhaft. Tatsächlich wird es vorübergehend so schmerzhaft, dass ich anfangs gedacht habe, es könnten bleibende Schäden entstehen. Dies waren allerdings intuitive Gedanken, denn ich wusste, dass nichts Schlimmes passieren würde. Nach ungefähr 15 Minuten verschwinden der Schmerz und die Steifigkeit der Finger. Dann fühlen die Hände sich gut an. Ich glaube, Hormone fließen in die Hände. Vom einen Moment auf den anderen ist das Handgefühl ganz anders. Hoppla!
Handschuhe finde ich störend. Ich kann damit nicht in die Tasche greifen. Wenn ich sie ausziehen muss, verlege ich sie. Falls die Hände nass sind, komme ich schlecht in die Handschuhe hinein und nur schwer wieder hinaus. Wenn ich Handschuhe benutze, habe ich auch das Gefühl, dass es ohne gar nicht gehen würde. Außerdem frieren mir die Hände mit Handschuhen auch langsam durch, werden aber nicht irgendwann wieder warm.

Die geistige Hingabe, die ich auf diesen Fahrten in die Hände stecke, ist erfüllend. Es hat etwas Meditatives, da die extreme geistige Hinwendung auf das Gefühl in den Händen unumgänglich ist. Ich bin gespannt auf diesen Winter und die Radfahrten. Ohne Handschuhe sind sie für mich ein Abenteuer – Moment für Moment, eine besondere körperliche Erfahrung. Und der Zeitabschnitt in dem die Hände Kalt sind, wird immer kürzer.

Was auch interessant ist: Wenn die Hände kalt werden, spüre ich jede Unstimmigkeit in der Hand. Wie kleine Zerrungen oder Wunden sind, ist es kälter und steifer. Dort scheint die Durchblutung schlechter zu funktionieren.

 

Fundstücke 1

Hoppla!?

Rasenmähen kann eine wunderbare Sache sein. Schnipp-Schnapp – Halm ab. Ohne Strom und Benzin, sondern mit einem Handschiebemäher mit Umwälzmessern. Eine körperliche Ertüchtigung unter freiem Himmel, mit sicht- und riechbarem Effekt. Massenweise Halme werden kurzgestuzt und eine reinliche Wiese kann entstehen, eine grüne Ordentlichkeit. Fraglos eine sehr männliche Tätigkeit ist das Mäherschieben. Nicht, weil es etwas Grobes ist. Sondern weil es etwas Körperliches ist, das durch Vitalität schnell ein Ergebniss erkennen läßt. Es ist etwas durchweg anderes, als Staubsaugen. Staubsaugen ist eine weibliche Tätigkeit. In der Wohnung wütet laut und schlecht gelaunt die Hausfrau – im Garten werkt zufrieden der Mann.

Mäh
Rasenmähen kann eine wunderbare Sache sein.
Schnipp-Schnapp – Halm ab.
Ohne Strom und Benzin, zieh ich in den Garten ein,
Umwälzmesser-Wälzung – klack klack.
Eine körperlich Ertüchtigung unter freiem Himmel,
mit sicht- und riechbarem Effekt.
Massenweise Halme wandern an die Bimmel.
Kling Klang – Petrus wird geweckt.
Die männlich Tätigkeit, das Mäherschieben.
Nicht, weils grob – weils körperlich!
Durch echten Schneid schnell ein Ergebniss kriegen.
zack-zack – reinlich-grün und ordentlich.
Ganz anderes als das Staubgesauge,
das keine kraftvolle Stärkung des Leibes.
Der Sauger laut und schlechte Laune unterm Hausfraunauge –
Brumm-brumm – das ist Tätigkeit des Weibes.

Tasche

Ich habe eine neue Businesstasche. Eigentlich ist sie genau wie meine alte Tasche von Victorinox. Aber diese ist aus Vollgummi. Ich habe sie auf einem Sustainable Market in Amsterdam entdeckt und sie hat mir sofort gefallen. Die Produzentin hat mir erzählt, dass ihre Taschen aus alten indischen Truckreifen gemacht werden… Hoppla! !! Wie nice ist das denn? Die Produktion liegt an einer großen indischen Verkehrsstraße mit hohem Truckverkehr.

Ich freue mich darauf, gleich von meiner alten in meine neue Tasche umzupacken. Und schließe mich nebenbei wohlwollend dem neuen Dankbarkeitstrend an.

Ecowings

PS: Und was ich auch noch cool finde: Vegan ist sie auch. Es ärgert mich bei so vielen Taschen aus Stoff oder Taschenmaterial, dass wenigstens der Griff, aus meiner Sicht unnötiger Weise, aus Leder ist.

Daodejing 2

„Viel Worte meist in nichts verrinnen;
Weit besser, man bewahrt es innen.“

Diese abschließenden Worte des Verses V der Übersetzung von Victor von Strauß sind natürlich legendär. Und ob die Übersetzung genauso stimmt oder nicht, ist unwichtig. Victor hat das Richtige getan: Diese Zeilen sollten irgendwo an prominenter Stelle geschrieben stehen!
Und wie wahr diese Worte sind! Wie oft hätte ich schon meinen gesprächigen Mund halten sollen und wie eine Figur im Film nur den richtigen knappen Satz im richtigen Moment gesagt!

5
Himmel und Erde sind nicht für den Menschen da.
Die Menschen kommen und gehen.
Der mit Erkenntnis ist nicht für die Menschen da.
Die Menschen kommen und gehen.
Ohne Bewegung gibt es keine Welt.
Es lohnt sich kaum, darüber zu sprechen.
Besser ist es, wortlos bewußt zu sein.

Daodejing 1

Der erste Vers nach Zählung der alten Ausgaben (vor Mawangdui). Die meisten Übersetzungen, die ich kenne lesen sich stellenweise kryptisch. Oder die Wortwahl wirkt altertümlich. Ich möchte die Texte einfach schreiben.

1

Wahrheit und Wirklichkeit lassen sich nicht in Worte fassen.
Und alle Benennungen sind nur Worte.
Bevor irgendetwas ins Sein tritt, ist es im Nichtsein. Damit beginnen die Dinge.
Mit dem Bewußtsein taucht die Welt auf und alles, was sie birgt.
Wer in sein Bewußtsein das Nichtsein einschließt ist in Verbindung mit der Unendlichkeit.
Wer auf die Dinge schaut, schaut auf die Begrenzungen.
Doch es gibt keine Trennung, es gehört beides zusammen.
Gemeinsam ist dies das Nichtsagbare.
Und noch unsagbarer ist, wo das Bewußtsein herkommt.

Hören

5.11.18 Pune

Hupen und Vögel. Motoren und Kühlschrank. Die Hupen und Vögel sind abwechslungsreich und unregelmäßig. Der Kühlschrank ist konstant und beruhigend. Eine warme Frequenz mit angenehmen Schwingungen, ich vermute um die 600 Hz. Die Motoren sind fern. Es ist früh. Ich liege auf meinem Bett im 9. Stock in Pune. In Goa haben wir häufig den vorbeifahrenden Zug gehört – begleitet von den Wellen des Meeres. Dicht aber mild und niemand wusste, wo die Gleise sind. Und Paul Simon singt: Everybody likes to hear the sound of a train in the distance…” Geräusche aus der Ferne sind weich und weit.

Indian Graffiti

Life is simple

Ich und die Geräte. Smartphone, PC und in der Tasche das Kindle. Und ich kann mich kaum entscheiden, welches ich bedienen soll. Und ob ich zuerst Kuchen essen, oder Espresso trinken oder weiterschreiben soll. Das Leben ist einfach und der Geist ist unruhig und sprunghaft. Was soll man tun, um etwas Frieden zu finden. Braucht die Person immer Unterhaltung? Wird der Geist ruhig durch Meditation?