Glanz

Im Doadejing steht, wenn man vom Dao spricht, und der Narr nicht laut lacht, wurde nicht vom wahren Dao gesprochen.

Es muss nicht immer so dramatisch sein. Aber was auf den ersten Blick nicht nur nicht glänzt, sondern einem erscheint wie unnütz oder Schrott, kann beim zweiten Betrachten erheblich an Wert gewonnen haben. Der Sinn von Dingen und Worten kann in uns reifen.

Was wir nicht verstehen, halten wir im Kurzschluss oft für unbrauchbar. Bevor wir unser finales Urteil abgeben, können wir noch eine Nacht drüber schlafen. Dann betrachten wir die Dinge mit frischem Blick oder gereiftem Verständnis.

Ebnung

In jedem Atemzug liegt ein Reichtum an Nuancen. Jeder Atemzug ist interessant. Tief, flach, lang, kurz, kraftvoll, schwerelos, zischend, schnaufend oder still. Ein Atemzug fördert Gefühlswallungen, oder schafft Befreiung. Der ganze Körper ist involviert. Lunge, Blut, Muskulatur, Sehen, Hormone und wer weiß, was alles noch. Die Haltung des ganzen Körpers kann vom Atem gesteuert werden.

Es lohnt sich, sich vor der Meditation diese Brisanz klar zu machen. Das schafft eine Begeisterung, die uns den Weg in die Stille ebnet.

 

 

Steppenpflanzen

Menschen sind so verschieden wie Pflanzen. Die einen brauchen Wind und Wetter um stark zu werden. Sie kämpfen darum möglichst hoch zu wachsen, um das meiste Licht abzubekommen. Andere wachsen nur unter dem Schutz großer Bäume. Einige wachsen allein in der Steppe und andere können nur in Symbiosen existieren.

Wenn wir nicht sind, wie die anderen, sind wir nicht falsch. Und in Wirklichkeit wissen wir meist ganz gut, was das Richtige für uns ist. Unsere Nahrung, unser Austauschbedürfnis, unsere Bewegung, unsere Kleidung, unser Stress- und Ruhebedürfnis.

Plätschern

Dinge sind meist nicht das, was sie sind. Sie sind die Bedeutung, die wir ihnen geben. Wir sollten uns mit Dingen umgeben, die für uns positive Bedeutungen haben. Dinge, die unsere Momente erhellen.

Wenn es um Kaufentscheidungen geht, sollten wir uns immer besser für eine Sache entscheiden, die dieses Potential mitbringt, als für viel mäßiges Zeug, das in unserem Leben plätschert.

Schmerzmittel

Wenn wir körperliche Schmerzen haben, kann Schmerzmittel helfen. Dabei müssen wir aufpassen, dass mancher Schmerz ein Warnsignal ist. Wir müssen Verletzungen pflegen und Ursachen, die Schmerz auslösen, erkennen und heilen.

Schmerzmittel wie Alkohol und andere Drogen werden häufig bei geistigem Unwohlsein angewandt. Und von vielen Menschen regelmäßig präventiv. Aber Drogen sind weder Präventivmedizin noch eine gesunde geistige Wundpflege. Wer täglich etwas einnimmt oder 2-3 Mal pro Woche sehr viel, sollte diese Gewohnheit überprüfen. Nüchtern ins Bett zu gehen sollte die Regel sein und nicht die Ausnahme. Es gibt genügend Alternativen zu Rausch und Beduselung.

Luxus

Was haben wir von einem teuren Kunstwerk, das uns nicht gefällt. Was haben wir von einem exklusiven Werkzeug, das wir nicht benutzen.

Bei luxuriösen Dingen geht es um deren Würdigung. Wer viel hat, muss meist mehr bezahlen, um etwas würdigen zu können. Und selbst das ist keine Garantie. Ein einfaches Essen ist deutlich besser, wenn wir hungrig sind, als ein ganz besonderes, wenn wir voll sind.

Es ist okay, schöne Dinge haben zu wollen. Aber wenn wir in unserer heutigen Welt Leiden, weil wir etwas nicht haben, dürfen wir unser Leiden hinterfragen, um uns dann gegebenenfalls selbst zu optimieren.

 

Dunkelheit

Was ist die EINE Sache, die alles einfacher machen würde? Wenn es eine Eigenschaft gäbe, bei der uns ein hervorragender Persönlichkeitsberater helfen würde, was würden wir für uns auswählen?

Diese eine Sache befindet sich auf einer großen Zielscheibe, deren Mittelpunkt sehr klein ist. Aber wer überhaupt nur die Scheibe trifft, bekommt auch schon ein paar Punkte. Wer beginnt, sich diese Frage zu stellen, hat erstmal das Gefühl, im Dunkeln zu stehen. Er muss sich erstmal an die Dunkelheit gewöhnen und weiß noch nichts von einer Zielscheibe.

Aber wir müssen uns die richtigen Fragen Stellen. Über unsere Herausforderungen und Eigenschaften, über unsere Werte und Ziele. Dann können wir beginnen Möglichkeiten zu sehen und die Wege dorthin betreten.

 

Aneignungen

Man kann sich einfache Grundeinstellungen im Leben zueigen machen, die das Leben besser machen. Oder wenigstens gesünder. Wenn einem Sport oder Bewegung angeboten wird, immer mitmachen. Wenn einem Wasser angeboten wird, immer ja sagen.

Und Menschen helfen gern. Wenn einem Hilfe angeboten wird, die einem hilft, sollte man sie immer annehmen, ohne zu zögern. Generell – wenn etwas gut klingt und gut zu sein scheint, einfach ja sagen. In der Regel gibt es keinen doppelten Boden.

 

Sorge

Wer sich sorgt, erwartet das Negative. Wozu sollte man das machen? Wer handeln möchte, kann es tun. Aber besorgt umherlaufen, ist schlechter als schlechtes Wetter. Entweder beachten wir dabei den Missstand nicht, der im Moment tatsächlich Handlung braucht. Oder wir missachten einen tatsächlich guten Moment, um uns etwas Schlechtes vorzustellen, das vielleicht in der Zukunft passieren könnte.

Orte

Ob wir übers Meer schauen, oder gegen eine Hauswand, ist nicht so wichtig, wie das, was wir an dem Ort tun, von dem aus wir schauen. Das Wo ist nicht so wichtig, wie das Was und das Wie. Die Umgebung sind Farben und Geräusche.

Ob bei der Arbeit, zu Hause auf dem Sofa, in einem Restaurant in Indien, oder in der Bretagne in Frankreich – wir sind mit unserem Verstand immer mit unseren Gedanken. Unsere Umgebung hat sehr kurzfristig und sehr langfristig einen Einfluss auf unsere Gedanken. Doch unser Verstand, die Quelle unseres Fokus, filtert, was wir sehen und hören. 

Unsere Sichtweise ist grundlegender, als unsere Aussicht.

Menschlichkeit

Wer achtlos mit Geld um sich schmeißt, zieht damit Menschen an, denen Geld wichtiger ist, als Freundschaft. Aber bedachte Großzügigkeit ist eine Tugend. Und auch dem Geld gefällt sie, da ist es sehr menschlich. Wer kommt schon gern zu jemanden, der sich an einem festkrallt und eifersüchtig mit niemandem teilen möchte?

Im Geschäftsleben kommt ein gut investierter Euro doppelt zurück. In der Großzügigkeit Glück.

Entgegnungen

Die Sorge ist eine Furcht vor dem negativen Ausgang eines Ereignisses in der Zukunft. Wir können der Sorge Vertrauen entgegensetzen. Vertrauen, dass sich die Dinge früher oder später immer wieder zum Guten wenden werden. Vertrauen, dass viele der Momente, die unser wahres Glück bedeuten, immer da sein werden. Vertrauen, dass die Zukunft gut wird. Vertrauen, dass das Jetzt gut ist.

Systeme

In uns selbst, oder anderen komplexen Zusammenkünften: wenn wir etwas ändern möchten, müssen wir häufig akzeptieren, dass das gewünschte Ergebnis, viele kleine Schritte erfordert. Deshalb lohnt es sich, Meilensteine zu setzen.

Und nicht nur das. Meist haben wir es nicht nur mit einer einzelnen Stellschraube zu tun, sondern mit einem System. In diesen Systemen ist eine Sache mit einer anderen verbunden. Und all diese Verbindungen lösen sich immer wieder gegenseitig aus.

Um das Systems zu ändern, ist es eine große Hilfe, sich nur einen kleinen aber zentralen Aspekt des Systems herauszugreifen, bei dem man tatsächlich eine Chance hat, ihn konsequent zu verändern. Wenn das funktioniert, kann im Rest des Systems eine Veränderung stattfinden.

Einbrennen

Jeden Tag vertiefen wir unsere Gewohnheiten, die guten und die schlechten. Wer sich ein neues Softskill aneignen möchte, kann sich die gewünschte Fähigkeit in seine ToDo-Liste schreiben. Das ist eine große Hilfe wenn gewohnte Handlungen, so tief verwurzelt sind, dass unser Vorhaben kaum eine Chance zu haben scheint. So sieht man sie immer wieder, wenn man aus der ToDo-Liste wissen will, was man als nächstes zu tun hat.

  • Ich höre in Gesprächen genau zu.
  • Ich gehe Dinge langsam und beharrlich an.
  • Ich bemerke jeden kleinen Erfolg und freue mich darüber.

Im Präsens in der aktiven Ich-Form. Eine Sache zur Zeit. Der Satz brennt sich nach und nach ein. Vielleicht dauert es Monate, bis man sich langsam und beharrlich umgewöhnt. Aber es wird passieren, es ist einfach und es lohnt sich.

 

Happy

Etwas nett zu meinen, kann eine Falle sein, mit der man es sich zu einfach macht. Warum sollte man für Menschen Happy Birthday singen, wenn es ihnen nicht angenehm ist? Warum gibt man Menschen Gute Ratschläge, die sie weder hören möchten, noch ausführen werden?

Geht es dabei tatsächlich darum, das Leben der anderen zu verbessern? Oder soll der Gute Wille reichen? Reicht es, dass die anderen wissen, dass wir uns um sie Sorgen und dass wir ihnen eine Freude machen oder helfen möchten?

Der Gute Wille reicht, wenn wir es nicht besser wissen. Wenn uns das Wissen, auf das es ankommt, nicht interessiert, ist es Ignoranz. Dann geht es nicht um den anderen, sondern um uns selbst.

 

Mauern

Wer einen Durchbruch will, muss etwas einzureißen haben. Es gibt Mauern, die alt sind und bröckeln und irgendwann in sich zusammenfallen. Wahrscheinlicher kommt man aber durch die Mauer, wenn man aktiv daran arbeitet.

Und es kann gut sein, dass man man nicht durch die Mauer schauen kann, bis der letzte entscheidende Schlag getan ist.

Verwandlung

Wir füttern uns mit Worten. Aus Büchern, Filmen, Zeitungen, Gesprächen und Musik. Worte für Meinungen, Geschichten, Informationen. Für Musik, Gerüche und Geschmäcker machen wir Worte, um sie zu beschreiben. 

Mit Worten können wir uns das Essen verderben und magische Momente vernichten. Denn Worte sind nicht für das Jetzt. Sie sind für die Reflektion, zum Erinnern, zum Erzählen, zum Notieren.

Dabei vergessen wir leicht, dass es eine Wahrheit vor dem Wort gibt, vor der Beschreibung, vor der Anerkennung, vor dem was wir durch Worte aus ihr machen.

Angst

Es gibt eine gefühlte Angst vor Dingen, die direkt vor einem liegen. Es sind Ängste, die kaum definieren werden können. Wir wissen, wovor wir Angst haben, aber nicht warum.

Wenn wir Angst haben, vor einer Gruppe zu sprechen, dann ist das keine konkrete Angst, ausgelacht zu werden, sonder eine Urangst. Diese Arten von Ängsten sind unter Menschen verschieden stark veranlagt. Es sind angeborene Eigenschaften wie Introvertiertheit und Extrovertiertheit, wie der Augenabstand, Körpergröße und Haarfarbe.

Es gibt Hunde mit ruhigem Gemüt, Hunde, die viel bellen, Hunde, die gern spielen. Das liegt  nicht an ihrer Erziehung. Es ist Teil des genetisch angeborenen Charakters.

Vielleicht finden wir einen Weg, mit unserer Angst umzugehen und friedlich mit ihr zu leben. Vielleicht verändern wir uns und brauchen die Angst nicht mehr.

Auf jeden Fall sollten wir uns nicht dafür anklagen und verurteilen. Wir sollten nicht verzagen und erstarren, aber wir dürfen sanft und freundlich mit uns selbst sein.

 

Ungewiss

Ob uns das Mehr oder Weniger, das wir durch das Erreichen unserer Ziele erlangen, Sicherheit und Friede in der Zukunft gegeben haben wird, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden. 

Die Zukunft ist ungewiss. Unsere Ziele und die Handlungen, die wir für sie unternehmen, sind eine Sicherung der Zukunft. Aber weniger im materiellen Sinn. Vielmehr geben sie uns das Gefühl, heute und morgen das Richtige zu tun.

Hektik

Manchmal wollen wir Aufgaben schnell wegschaffen. Wir können uns überlegen, ob nicht all das, was wirklich getan werden muss, es nicht wert ist, langsam, fokussiert, so sorgfältig wie nötig und mit Ruhe und Bedacht erledigt zu werden.

Wie viel länger dauert es, etwas gründlich, freundlich, aufmerksam und liebevoll zu tun? Wie viel mehr Energie kostet es? Wie langsam macht uns Ruhe und Bedacht? Wie schnell macht uns Hektik?

Chancen

Vieles ist möglich, aber nicht alles. Wer sich anstrengt, kann es wahrscheinlich schaffen, in die Top 10 zu kommen. Mit Beharrlichkeit und einem guten Plan, ist die Top 1 vielleicht Näher, als man denkt. Fast aussichtslos ist es, zu Leonardo DiCaprio und Jennifer Aniston in die Top 0,000001 aufzusteigen.

Die meisten können einen Berg besteigen, aber auf den Mond schafft es keiner. Doch Wege zum Glück gibt es viele. Aber in die Gangbarkeit eines Weges zu einem bestimmen Ziel, müssen wir Person und Umstände mit einbeziehen.

Work

Wer 6 Tage die Woche von 7.00 bis 21.00 arbeitet, wird nie fertig. Als Lösungsweg wird das Pareto-Prinzip gepriesen, auch genannt die 80/20-Regel. Das klingt erstmal sehr bedeutsam. Und tatsächlich kann man darüber ganze Kapitel in Büchern oder sogar ein ganzes Buch lesen. Aber so besonders ist es auch wieder nicht. Das Pareto-Prinzip besagt, dass Dinge unterschiedlichen Einfluss haben, unterschiedlich wichtig sind.

Mit anderen Worten: Man soll Prioritäten setzen. Der Blick fürs Wesentliche ist eine der größten Hilfen, wenn es um eine gesunde Mischung aus Erfolg und Entspannung geht.

Es lohnt sich, innezuhalten und sich zu fragen: Worum geht es hier wirklich? Was ist das Sinnvollste, das ich dafür tun kann?

Wind

Wir können immer noch etwas mehr tun, noch mehr wissen, etwas mehr lernen, länger meditieren. Im Guten, wie im Schlechten. Es gibt auch immer noch welche, die noch schlimmer sind, noch skrupelloser, noch mehr Unheil anrichten.

Tugenden und Untugenden sind eine Sache für sich und sie geben uns Werte, Richtung und Erfüllung. Aber es gibt auch ein jenseits davon, das nicht zu unterschätzen ist. Wir können uns treiben lassen, ohne Wert und Ziel. Manchmal könne wir sein, wie ein Blatt im Wind.

Besenholen

Dinge laufen nicht hundertprozentig glatt. Wenn etwas schief geht, dann ist das Teil des Vorgangs. Wenn ein Glas runterfällt, man eine Ausfahrt auf der Autobahn verpasst, wenn ein Paket zu spät ankommt, dann ist das kein Grund zu Ärger und Aufregung.

Das hin und wieder etwas Extrazeit anfällt, sollten wir im Moment des Unfalls Rückwirkend in unsere Planung mit Aufnehmen. Wenn die Dinge auf diese Weise nach Plan laufen, gehört das Besenholen beim ausräumen der Spülmaschine zum Vorgang dazu, wie das Besteck einsortieren. Und wir können locker und entspannt bleiben.

Windungen

Selbst Handlungen, von denen man eigentlich weiß, dass sie einen glücklich machen, brauchen oft Überwindung. Bei Kinder ist das leicht zu beobachten. Aber auch Erwachsenen fällt es häufig schwer, einzutauchen.

Deshalb ist es gut, sich aufzuschreiben, was einen froh macht, was einem Freude bereitet. Was wir Schwarz auf Weiß vor uns haben, wirkt auf uns überzeugender, als ein Gedanke, der auftaucht und verschwindet.

Wenn wir etwas aufgeschrieben haben, hilft es uns, Taten folgen zu lassen.

Kurzfristig

Es ist ratsam, Hürden so aus dem Weg zu räumen, dass sie bei der nächsten Gelegenheit nicht wieder im Weg sind. Kurzfristige Lösungen sind mit Vorsicht zu genießen, weil sie wahrscheinlich weitere Angänge brauchen.

Ein guter Leitfaden ist, mit jedem Gegenstand so selten in Berührung zu kommen, wie möglich. Ein Dokument am besten nur ein Mal anfassen. Kein Hin-und-Her-Räumen, keine Halben Sachen, kein WischiWaschi, kein „das muss doch nicht“. Sondern sauber, ordentlich und endgültig.

Dazugehörigkeit

Beziehungen, in denen nicht jede Aussage auf die Goldwaage gelegt werden, sind glücklicher und halten länger. In der Kommunikation geht es nicht nur darum, was gesagt wird, sondern mehr noch um das, was gehört, überhört und was wie deutet wird. Als Hilfsversuch oder Kritik, als Abwertung oder Motivation? Nach den Worten oder dem Tonfall?

Aussagen so zu drehen, dass man sie gegen sich auswertet, ist einfach. Viel leichter hat man es, wenn man hier und da verfängliche Spitzen überhört. Falls jemand tatsächlich etwas wenig Konstruktives sagt, gehören immer noch zwei dazu, um einen Streit daraus zu machen.

Wege

Häufig wird die Effizienz als Wort angeklagt, weil damit verbissene Anstrengung assoziiert wird. Aber tatsächlich bedeutet effizient zu sein, Vieles mit verhältnismäßig wenig Einsatz zu schaffen. Vielleicht sogar, wie in dem viel gelobten Zustand des Flow, höchstes Schaffen als Glück zu erleben. Wir sollten uns vor Effizienz nicht fürchten und sie nicht missachten. Im Schaffen ist Effizienz ein gutes Ziel.

 

Gewinne

Unsere Handlungen sind von unserem Willen bestimmt und von den Strategien, ihn zu bekommen. Nur meist wollen wir nicht nur eine Sache und das Jetzt erscheint immer dringlicher als das Morgen.

Wenn wir Ziele haben, dann wollen wir etwas, das wir nicht unmittelbar haben können. Was dem Verwirklichen dieser Ziele im Wege steht, ist das, was wir unmittelbar wollen, weil wir es jetzt haben könnten. Abwechslung und kurzfristige Belohnungen führen uns in Versuchung. Ebenso die Vermeidung von kurzfristigen Unannehmlichkeiten.

Bevor wir etwas unternehmen, können wir uns fragen: Was will ich jetzt und was will ich wirklich? So können wir unsere Langzeitziele ins Jetzt holen und ihnen eine größere Dringlichkeit verleihen, als der kurzfristigen Befriedigung von Trieben.

 

Haben

Wenn wir in unseren Wohnungen immer ein Zimmer zu wenig haben und unsere monatlich finanziellen Verfügbarkeiten immer noch ein klein wenig höher sein sollten, was ist dann los? Haben wir von vornherein zu klein gedacht, oder sind wir mit dem Materiellen nie ganz zufrieden?

Wer zu dritt in einem Zuhause mit zehn Zimmern lebt, der wird sich wahrscheinlich kein elftes wünschen. Und wer 20.000 Euro im Monat zur Verfügung hat, wird sich weniger ein höheres Gehalt ersehnen, als jemand der 2000 Euro verdient.

Wir können uns Schritt für Schritt hocharbeiten. Aber es ist sinnvoll, sich nicht einzureden, dass wir eigentlich genügsam sind und schon mit ein wenig mehr zufrieden wären, als wir momentan haben.

Besser, wir wissen, was wir wollen. Dann können wir auch abwägen und planen, wo wir bereit sind, Abstriche zu machen und was sie uns wert sind.

Tun

Menschen, die sich über den Verkehr aufregen, sind nicht unbedingt die rücksichtsvollsten Fahrer. Wie Menschen, die sich sensibel über jede verfängliche Äußerungen empören, vielleicht auch sonst enge Toleranzgrenzen verkörpern.

Manche Menschen sind sich in allem absolut sicher. Andere wissen nichts. Aber es ist nicht wichtig, wie sicher sich jemand ist. Wichtig ist, was getan wird. Um einen Schritt hinter die Fassade der Menschen zu schauen, muss man darauf achten, an welchen Taten man sie messen kann.

Übersättigung

In Zeiten dauernder Übersättigung ist es keine schlechte Idee, sich hin und wieder einem Mangel auszusetzen. Dann werden die Dinge des Alltags wertvoll.

Im Angesicht des Todes wird das Leben und was es mitbringt, was es ist. So wie Essen, wenn wir Hunger haben und andere Menschen, wenn wir uns einsam fühlen.

Was den Tod angeht, müssen wir nicht in den Krieg ziehen, oder uns an einen wackligen Abrund stellen. Wir können uns aber vorstellen, wie wir uns den Menschen, die wir lieben, gegenüber gern verhalten hätten, wenn wir sie zum letzen Mal gesehen hätten.

Fristen

Langfristige Ziele bringen uns Ruhe und Gelassenheit. Sie geben uns eine Richtung vor. Wenn wir planen, wo wir hin möchten, sind kleine Hürden wie einzelne Schritte. Wer einen langen Weg geht, zählt nicht jeden Schritt. Das Gehen passiert von selbst, während die Umgebung an einem vorüber zieht. Wir nehmen sie nicht mehr als große Herausforderungen wahr. Wir ziehen auf lange Sicht beharrlich voran. 

Wenn wir eine Pause brauchen, ruhen wir uns aus. Wir wissen, dass wir uns nicht verausgaben müssen. Wenn wir heute mehr Energie verbrauchen, haben wir morgen weniger.

Es lohnt sich, von einem schönen Ziel zu träumen und loszugehen.

 

Durchbrüche

Hier und da gibt es Lösungen für Aufgaben, die wir zu bewältigen haben. Doch es gibt auch größere, persönlichere, allgemeingültigere Lösungen.

Wir können erkennen, dass wir gewisse Hürden nicht überwinden müssen und eigentlich nie überwinden mussten. Wir können merken, dass wir Dinge weglassen können, die wir nicht tun brauchen. Dinge, die uns unter Druck gesetzt haben, die Zeit gekostet haben und die uns nicht mehr helfen. Dinge, die wir schon lange mit uns rumschleppen und uns das Leben schwer machen. Sie fallen wie eine unsichtbare Last von uns ab.

Wir können ein unbestimmtes Verlangen haben. Vielleicht ein Verlangen nach einer Art von Durchbruch. Ein Durchbruch kann uns die Augen öffnen.

Und auch, wenn es nicht alle Probleme für den Rest unseres Lebens löst: wir können eine neue Perspektive einnehmen. Wir fühlen uns frei und leicht. Und das Leben bleibt interessant und neu.

Erfolg

Mancher Erfolg ist erstmal nichts als ein Traum von einer besseren Zukunft. Man kann sagen, dass Erfolg durch das Erreichen eines Ziels zustande kommt. Aber was ist ein Erfolg wert, wenn er uns nicht nur zum Ziel gebracht hat, sondern auch in die Sucht. Was sind alle Erfolge der letzten Jahre wert, wenn sie uns auch in die Trennung zu unserer Familie gebracht haben. Und auch Geld ist nur soviel wert, wie es uns das Leben verbessern kann.

Wenn jemand Erfolg hat, dann ist etwas Erwartetes aus seinen Taten erfolgt. Mehr ist erstmal nicht passiert. Aber was ist der Erfolg, den wir uns wünschen sollen? Was ist der Erfolg, für den es sich lohnt, erfolgreich zu sein?

Es gibt Erfolge des Moments, der Situation, der Stunde, Tageserfolge, Taskerfolge und Langzeiterfolge. Das Erreichen des Ziels, ist ein Teil des Weges. Es ist nicht der krönende Abschluss! Erfolg ist nichts Großes. 

Erfolg bedeutet, dass ich mich auf dem richtigen Weg fühle. Mit Herausforderungen und guten Momenten und allem, was dazu gehört. Erfolg kann sein, wie schönes Wetter, oder wie eine Belohnung, über die man sich freut.

Strahlen

Manche begeben sich gern in die Gesellschaft von Menschen, die sie bewundern. Man kann hoffen, dass ein wenig davon auf einen selbst abfärben könnte. Menschen strahlen ihre Eigenschaften ab. Wer sie haben möchte und offen ist, kann sie aufsaugen.

Wenn man keinen Zugang hat, zu den Menschen, die man bewundert, kann man sie trotzdem bewundern und es wird einem auch Gutes tun. Die Strahlung positiver Eigenschaften kennt weder Grenzen noch Distanz.

Milde

Das Leben ist komplex. Besonders, wenn man mittendrin steckt, weiß man manchmal nicht mehr, wo vorne und hinten ist. Und hier sollten wir von uns selbst auf andere schließen. Jeder, dem man begegnet, hat seine eigenen Kämpfe auszutragen.

Worte sind meist nicht so hart gemeint, wie wir sie verstanden haben. Und wenn doch, muss sich vielleicht jemand durch Abwertung aufwerten. Wir sollten mild sein, und nett.

 

Unergründliches

Wir müssen die Menschen nicht immer verstehen. Die Menschen haben ihre eigene persönliche Agenda. Manchmal verstehen sie sich selbst nicht. Das ist okay.

Auch wir müssen uns selbst nicht immer verstehen. Manchmal kann man es einfach gut sein lassen und andere und sich selbst des Weges ziehen lassen. Es ist wie es ist. Man ist, wie man ist. Die Welt ist groß und unergründlich. Sie nimmt ihren Lauf und wir sind ein Teil von ihr.

Langsam

Es ist okay, wenn man zügig und konsequent vieles wegschaffen kann. Aber der Rhythmus widerspricht einer gesunden Herzfrequenz und einem ruhigen Gemüt. Das benötigte Durchatmen kann zum Fall in Grübeleien und Mutlosigkeit werden. Den Hang zum Zaghaften und Negativen legt man anders ab.

Wer es sich zu eigen macht, Dinge langsam und beharrlich anzugehen, hat ein hervorragendes Fundament für zuträgliche Eigenschaften. Zuversicht kann gehalten werden und wachsen. Und ein langer Atem macht selbstbewusst. Wer sich vorstellt, dass er sein Ziel irgendwann erreichen wird, dem können Rückschläge nicht viel anhaben.

Falsch

Wer meint, die Welt sollte eigentlich anders sein, wer meint, in der falschen Welt zu leben, der kann sich fragen, ob diese richtige Welt, auf die der Anspruch besteht, jemals existiert hat.

Die Welt selbst würde nie sagen, dass jemand in ihr lebt, der falsch ist. Und die Welt hat recht. Sie wird sich weiter drehen. Voller Gesellschaften, Persönlichkeiten und Meinungen. Meinungen über Gerecht und Ungerecht, Richtig und Falsch, Ja oder Nein.

Man muss sich nicht immer fühlen, als könne man es mit der ganzen Welt aufnehmen. Aber wie auch immer man sich fühlt – nur im Notfall sollten wir das Universum, die Welt, die Gesellschaft oder unser Umfeld dafür verantwortlich machen, dass die Dinge nicht so laufen, wie wir es uns vorstellen.

 

 

 

Gewichte

Der kürzeste Weg ist nicht immer der beste. Wir haben ein waches Auge für Erleichterungen und Abkürzungen, doch oft lohnt es, sich Dinge etwas schwerer zu machen.

Produkte im Geschäft aussuchen gehen, anstatt sie sich im Internet zu klicken. Eine Platte kaufen, auflegen und umdrehen, anstatt Musik zu streamen. Lesen, anstatt den Film zu schauen. Essen selbst machen, anstatt liefern zu lassen.

Auf Abkürzungen geht einiges verloren, oft ein Teil der Seele des Weges. Hier und da ist es sinnvoll, Prioritäten zu setzen. Lieber für einiges den längeren Weg gehen. Dafür anderes ganz weglassen.

Bellen

Wer von einem Hund angebellt wird, wäre dumm, wenn er wütend zurückbellt. Dabei kommt es nicht darauf an, ob es sich um ein kurzes hysterisches Kläffen handelt, oder den Versuch, einen nicht vorhandenen Status zu etablieren. Es ist egal, ob das Bellen bedrohlich ist, oder nur nervig – wir nehmen es meist nicht persönlich. Der Hund bellt, wir ziehen emotional weiter, ohne ihm große Bedeutung beizumessen. Es ist nur ein Hund.

Missmutige Kommentare von Menschen, sind meist nichts anderes, als das Bellen eines Hundes. Die genauen Worte haben keine Bedeutung. Sie sind nur Ausdruck der Tonlage, in der dieser Mensch bellt. Als genau das sollten wir uns Worte übersetzen, die uns unnötig verletzt haben. Vielleicht wollten sie nur gerade nicht gestreichelt werden.

Leidensfähigkeit

Es ist hilfreich, etwas Leidensfähigkeit mitzubringen, wenn man ein Ziel erreichen möchte. Das Paradox ist, dass mit der Fähigkeit zu Leiden oder der Akzeptanz des Leidens das Leiden selbst unwahrscheinlicher wird.

Verständnis hilft gegen viele Arten der Unzufriedenheit. Und wenn wir die härteren Strecken als Abschnitte unseres Weges verstehen, können wir sie leichter hinnehmen.

Sorgen

Wir möchten gesehen werden. Und uns gleichzeitig schützen vor der Einschätzung der anderen. Wir schützen uns, indem wir nur einiges von uns preisgeben. Wir schützen uns, indem wir uns anders darstellen als wir sind. Andere sollen nicht von uns denken, dass wir so sind, wie wir sind und dass wir denken, wie wir denken.

Wir sorgen uns, um die zahllosen Kleinigkeiten in uns und um uns. Wir möchten nicht als zu arm oder reich, zu eitel oder selbstvergessen, nicht als zu wissend oder zu unwissend angesehen werden.

Doch vor welchen Eventualitäten soll man sich schützen? Es kann immer jemand kommen, sich eine Einzelheit heraussuchen und sie als falsch darstellen. Es kann so viel passieren. Um das Leben und die Zukunft zu kontrollieren, brauchen wir mehr Vertrauen, um in Frieden zu leben, als ein Mensch aufbringen kann. 

Wenn wir uns geben, wie wir sind, ist es einfacher, mit den Menschen zusammenzufinden, die zu uns passen. Und es ist deutlich weniger anstrengend.

Zeitlupe

Die Bereitschaft loszulassen, kann uns in den Zustand des Flow bringen. Wenn wir uns ausschließlich auf die Ausführung einer Tätigkeit konzentrieren, kann es passieren, dass wir eintauchen und alles Gewesene und Kommende loslassen. Der Fluss der Zeit verlangsamt sich und wir können zuschauen, wie unser Körper und Verstand auf jede Kleinigkeit, die ihm begegnet mühelos eingehen kann, als liefe alles in Zeitlupe ab.

Unser Unbewusstes ist ein mächtiger Helfer. Wer dem Unbewussten nicht vertraut und ihm keine Chance gibt, verpasst eine große Gelegenheit.

Wichtigkeiten

Ist es wichtiger, Ziele zu haben und zu verfolgen, oder ist es wichtiger, im Moment zu leben?

Es kann klingen, als wären Ziele eine Sache der Zukunft und würden dem Leben im Moment widersprechen. Aber im Moment zu leben, oder möglichst viel im Hier und Jetzt zu sein, ist auch ein Ziel.

Wir haben automatisch viele Ziele: körperliche, geistige und materielle. Ziele für die nächsten Momente und Langzeitziele. Wo ein Gedankenstrom fließt ist Zeit und wo Zeit ist, sind auch Ziele. Die Frage ist, wer sie kontrolliert.

Respekt

Es ist freundlich, mit an andere zu denken. Aber nur bis zu dem Punkt, an dem man sie gefragt hat, was sie selbst möchten. In der Regel sollte man die Antwort akzeptieren und ihr entsprechend handeln. Für andere mitzudenken, wo sie es nicht möchten, ist keine Hilfe. Es ist beschwerlich.

Wer sagt, es geht ihm gut, den sollte man so behandeln. Wer sagt, er möchte keine Hilfe, den sollte man in Ruhe lassen. Wer sagt, dass er mehr nicht möchte, dem sollte man nichts mehr geben. Es ist ein Zeichen von Achtung, die Menschen bei ihrem Wort zu nehmen. 

Versuchung

Wir wollen das Gute für uns, nicht das Schlechte. Doch das Negative bedingt das Positive. Unser Verstand braucht Anhaltspunkte, um zu werten und die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Warum denken und reden wir über Negatives? Wir wollen das Negative erkennen und meiden, weil wir uns davor fürchten. Und wir wollen uns abgrenzen und häufig damit sagen, dass wir nicht so sind. Dass wir besser sind und dass unser Anspruch höher ist.

Aber es stimmt auch, dass wir mehr von dem bekommen, worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten. Und so lohnt es sich, ab und zu der Versuchung zu widerstehen, uns aufzuwerten, indem wir abwerten. Wir können den Blick auf das Gute und Schöne richten. Auf das, was uns gefällt, darüber sprechen und so Schritt für Schritt positiver werden.

Investition

Wir müssen in uns selbst investieren. Wir sind unsere sicherste Langzeitinvestition. Und wenn die Kurse gefallen sind, müssen wir erst recht nachkaufen. Aber wir selbst sind unter Umständen nicht nur wir selbst persönlich.

Wir sind ein Teil der Gesellschaft. Wenn wir in uns selbst investieren, ist das auch eine Investition in die Gesellschaft. Und wenn wir in die Gesellschaft investieren, ist das eine Investition in uns selbst.

In Partnerschaften sind wir persönlich Teil von etwas Größerem. Spätestens, wenn die persönlichen körperlichen und geistigen Bedürfnisse versorgt sind, sollte man in die Partnerschaft investieren. Vielleicht ist das die bessere Langzeitinvestition.

Auf jeden Fall müssen wir investieren und Mehrwert schaffen. Am Ende sind es immer wir, die profitieren.

Kostenfaktor

Der größte Kostenfaktor ist Pessimismus. Wer nichts anfängt, wird nichts erreichen. Wer sich das Negative ausmahlt, zieht es an. Der Pessimist sieht Probleme statt Lösungen. Er sieht Energieverschwendung statt Chance. Wer daran glaubt, dass etwas entstehen wird, wird etwas erschaffen. Vielleicht nicht genau das, was er geplant hat, aber etwas von positivem Wert.

Das Negative zu sehen ist einfach, es ist aus Evolutionsgründen die menschliche Grundeinstellung. Den Blick fürs Positive muss man sich aktiv erarbeiten.

Begründungen

Wahrheiten, die ewig erklärt werden müssen, sind wenigstens verdächtig. Mit vielen Worten kann man alles ins Recht zerren. Verschwörungstheorien, Zahlenmystik und chronische Sorgen leben davon. Aber es sind auch diese Denkkonstrukte, die uns in unseren Gedankenkarussellen weiter und weiter im Kreis oder ins Nirgendwo führen.

Und tatsächlich ist es das berühmte Loslassen, das uns wenigstens kurzzeitig aus diesem Karussell aussteigen lässt. Wiederholtes und bald gewohntes Loslassen holt Menschen aus diesen Gedankenkonstrukten heraus, die sich mit endlosen Worten, Vermutungen, Begründungen und Beweisen am Leben halten möchten.

Radfahren

Es ist eine Gefahr, mit Büchern eine Illusion des Lernens zu schaffen. Denn das Radfahren lernt man nicht, indem man ein Buch übers Radfahren liest. Was Bücher allerdings können, ist motivieren. Aber den Schritt aus der Theorie in die Praxis muss man tun. Und wenn das Buch als Katalysator funktioniert hat, hat es seinen Sinn erfüllt. 

Aussenwelt

Die Welt da draußen ist groß. Sie hat auf uns mehr Einflüsse zu bieten, als wir annehmen oder abwehren können. Auf alles, was potentiell bei uns ankommen kann, können wir reagieren und uns beeinflussen lassen.

Oder wir können in uns gehen. Auf das reagieren, was uns unmittelbar betrifft und worauf wir Einfluss haben. Hier können wir uns entscheiden, wie wir reagieren möchten. So haben wir die Kontrolle an einem Ausgangspunkt, von dem aus wir wirklich Einfluss nehmen können.

Nähe

Die Wahrheit ist vor den Worten. Vor dem Gesehenen, vor dem Gedachten. Sie ist weder sagbar noch in Form zu fassen. Doch was wir sehen und hören ist wahr. Wir sind Eins mit dem, was wir sehen und hören. Und wir sind Eins mit der Wahrheit. Im Moment gibt es nichts, was nicht die Wahrheit ist. Das macht jeden Moment zu einer Chance. Das macht jeden Moment sinnvoll und echt.

Unsere persönliche Wahrheit ist, was wir für richtig und wahr halten. Unsere Fairness, richtige Aussagen, richtiges Aussehen, die richtige Meinung und der gute Geschmack. Doch dies sind wandelnde persönliche Wahrheiten. Genährt von Werten, Fortschritts- und Rechtsvorstellungen.

Der Verstand darf driften. Er kann den für ihn richtigen Weg finden. Aber das Bewußtsein darf in Verbindung bleiben, mit der großen unveränderlichen Wahrheit, die der Verstand nicht fassen kann.

Ersatz

Sportliche Aktivität ist ein wertvoller Baustein im Alltag. Nicht nur für den Körper, sondern auch für den Geist. Dass Sport kein Allheilmittel ist, sieht man leicht, wenn man auf Profi-Sportler oder Freizeitsportfanatiker schaut. Ein guter Baustein reicht nicht, um etwas Gutes aufzubauen.

Selbsthypnose ist eine sehr gute Möglichkeit, um Werte und Visionen zu etablieren und zu festigen. Sie ist ein fast einzigartiges Mittel, das Friede und Glück schnell erfahrbar macht.

Meditation übt den Verstand im Hier und Jetzt zu sein und still zu werden. Sie deckt den dauernden Drang des Verstandes auf, beständig umherzuschweifen zwischen Deutungen der Vergangenheit und Prognosen und Handlungsentwürfen für die Zukunft.

Sport, Selbsthypnose und Meditation sind verschiedene Tätigkeiten. Alle drei sind wunderbare Tätigkeiten. Und keine ersetzt die andere.

Perspektive

Zaghaft einen Fuß ins Meer zu stellen und zu schauen, ob es einem nicht doch etwas kühl ist: damit wird man dem Meer nicht gerecht. Es ist gut, sich in die Fluten zu stürzen. Sich aufnehmen zu lassen vom Getöse, frei zu sein und sich treiben zu lassen.

Es ist herrlich, in die Fülle des Neuen einzutauchen. Alles ist besonders, unverbunden und wertfrei. Dinge fügen sich zusammen und wir Blicken mutig in einen Horizont aus Zukunftsperspektive.

Komfortzonen

Musik hören, die nicht die gewohnten Wohlfühl-Trigger anspricht. Mit Menschen sprechen, bei denen man nicht gleich versteht, was sie meinen. Geschmäcker schmecken, die nicht auf Anhieb schmecken. Oder sich in eine Stille hervorwagen, die unser Verstand nicht versteht:

Wer Neues erleben möchte, wer sein Leben erweitern möchte, wer die Freude des Anderen fühlen will, der muss die gewohnten Wege verlassen.

Riemann-Thomann

Menschen leben mit Bedürfnissen. Diese zu entdecken, bei uns selbst und anderen, kann eine große Hilfe sein, wenn man einander und sich selbst verstehen möchte. Verständnis ist eine wichtige Hilfe, um mit sich und anderen gut auszukommen.

Eine Hilfe, um Grundbedürfnisse zu verstehen, ist das Riemann-Thomann-Modell. In einem Graphen aus Nähe und Distanz und einem aus Beständigkeit und Abwechslung kann die Persönlichkeit von Personen eingeordnet werden. Wer versteht, dass diese Grundbedürfnisse bei Menschen verschieden sind, kann ihre Handlungen akzeptieren und seine Wertung anpassen.

Lösungspläne

Glaube und Hoffnung sind wichtig, aber Glaube bleibt Glaube, Zukunft bleibt Zukunft.

Lösungspläne sind Schritte ins Ungewisse. Es gibt keine Garantie, Probleme zu lösen. Es gibt eine Investition in die Zukunft. Lösungspläne schenken uns Glauben. Und der Glaube kann unseren Blick auf die helfenden Dinge lenken.

Aber wenn die Zukunft nicht ungewiss wäre, was wäre dann die Welt und unser Leben?

Wandlung

Es gibt, keine Garantie, dass wir dort ankommen, wo wir hinwollten. Sicherer ist, wer mit dem Moment im Reinen ist. Und ein Weg mit der richtigen Richtungsintention ist Teil einer guten Grundlage, um mit dem Moment im Reinen zu sein. Aber die Welt verändert sich stetig und wir mit ihr. Deshalb sollten wir unsere Ziele ab und zu mit der jetzigen Situation und unserer Einstellung abgleichen.

Auf diese Weise können wir uns in Bezug auf unsere Ziele auf einen angemessenen Spannungslevel bringen. Vielleicht haben wir alles getan und müssen warten, um den nächsten Schritt zu tun.

Vielleicht haben wir unser Ziel auch näher gewähnt, als es ist. Wer von Hamburg nach Berlin möchte, wird die Strecke nicht in einer halben Stunde zurücklegen. Egal, was er sich vorgenommen hat.

Wenn uns auffällt, dass der Weg länger ist, als gedacht, müssen wir unsere Zeitlinie verschieben, damit wir mit frischem Mut den nächsten Schritt gehen können.

Illusionen

Das Jetzt ist eine andere Dimension. Weil Denken in Zeit passiert, ist es nie das, was wir Denken. Denn ein Gedankengang ist ein zeitlicher Prozess. Daher sind das Gewesene und das Kommende Illusionen des Geistes.

In jedem Moment nehmen wir nur einen sehr begrenzten Teil von dem wahr, was um uns herum ist. Dadurch, das wir diesen Ausschnitt wahrnehmen und benennen, deuten wir ihn. Mit der Zeit ändert sich die Deutung und damit unsere Wahrheit. Dich die eine wahre Wahrheit ist unveränderlich.

Im Za-Zen wird das, was meist als Meditieren bezeichnet wird, Sitzen genannt. Denn was man tut, ist zu Sitzen und die Aufmerksamkeit immer wieder zurückzulenken auf den Atem, oder auf das, was vor den Worten ist. Mehr muss nicht getan werden. Was entsteht, ist Meditation.

Mischung

Mixing Colours heißt das neue Album von Brian Eno. Dieses Album ist stark gefärbt von seinem Bruder Roger Eno. Und Roger ist es wahrscheinlich, der dieser Musik die Leichtigkeit und Zugänglichkeit schenkt.

Das Album präsentiert viele Titel atmosphärischer Klaviermusik. Ambiente ohne Pop und Naivität, ohne ziellos verschwommene Drones und düsterem Rauschen. Klang, der freundlich einlädt, auf ihm zu driften, oder ihm in die Tiefe zu folgen.

Kaputt

Das Prinzip der Religion ist verehrt und verpönt. Menschen die Möglichkeit zu geben, mit ihren Problemen zu einem Gott zu gehen, der Halt gibt und hilft, ist ein wertvolles Geschenk.

Kaputt gemacht wird es von denen, die anderen vorschreiben möchten, was sie zu tun haben, um dazu zu gehören. Kaputt gemacht wird es von denen, die von anderen verlangen, hundertprozentig auf Linie zu sein.

Es ist nicht einfach, zu leben. Und für viele Menschen ist jede Hilfe wie gottgesandt. Auch wir können aufpassen, dass wir anderen nicht ihre Lebenshilfen und Handlungsansätze zerstören, indem wir darauf bestehen, Recht zu haben.

Leute

Menschen lügen, übertreiben, reden nur von sich, sind faul und gucken zu viel auf ihr Handy. Aber wir sollten sie mögen, wie sie sind. Es gibt die, die zu uns passen, auch wenn sie genau die Fehler haben, die wir an den Pranger stellen. Und es gibt Menschen, die uns ähnlich sind, mit denen wir keine Zeit verbringen.

Es ist schön, sich in sein Menschengestrüpp fallen zu lassen. Es ist schön, Zeit mit Menschen zu verbringen, die anders sind als wir selbst und die uns darin bestätigen, nicht den ersten Stein zu werfen.

Elan

Vielleicht bist du ein großer Schriftsteller, Liebender, Helfender, Unternehmer, Lehrling, Maler, Friedenstifter, oder was auch immer man sein wollen könnte.

Wenn wir etwas beginnen, brauchen wir keine brennende Begeisterung, aber wir brauchen eine Idee, die uns einleuchtet. Wir brauchen einen Funken.

Wenn keine intrinsische Motivation da ist, wenn kein Funke ein kleines Feuer entfacht, dann werden wir kaum sinnvoll etwas schöpfen und entstehen lassen. Wenn es für uns keinen zündenden Funken gibt, sind wir auf einem trüben Pfad.

Wenn in uns keine Funken sprühen, dann müssen wir die Feuersteine aneinander schlagen. Wir müssen die Augen öffnen, in Bewegung kommen, interagieren. Vielleicht sind wir eine Dampfwalze, die schwer in Bewegung zu bekommen ist. Aber wenn sie sich erstmal bewegt, bewirkt sie Großes.

 

Ordnung

Menschen reagieren auf Menschen. Ob wir wollen oder nicht, wir rufen Reaktionen hervor. Wenn wir schlecht gelaunt sind, ist es im Zweifel eine gute Entscheidung, sich zu verstellen. Denn die Welt ordnet sich selbst. Und Genervtheit zieht Nervigkeit an. Und so kann sich eine schlechte Stimmung schnell hochpotenzieren.

Stützräder

Hilfen helfen nicht immer. Hilfen helfen, wenn sie Schwung bringen. Stützräder waren eine gute Hilfe, um Radfahren zu lernen. Eine deutlich bessere Lernhilfe ist das Laufrad. Wenn genug Schwung erreicht wird, kommt das Gleichgewicht von selbst. Außerdem kommt man auch gut voran, wenn man das Gleichgewicht noch nicht halten kann.

Wer etwas erlernen möchte, sollte sich dieses Wissen zunutze machen. Schwung ist die größte Hilfe, um aus einem Anfang einen Erfolgsweg zu machen. Es ist gut, sich Anfänge für Schwieriges leicht zu machen.

Besessen

Schlechte Laune ist eine Sauerei. Sie hat viele dunkle Seiten: sie ist unangenehm, destruktiv, feindlich, mutlos, unfreundlich, pessimistisch, gewaltbereit, erniedrigend und unkonstruktiv. Wenn uns die schlechte Laune anhaftet, sind wir besessen, wie von einem Dämon. Er ergreift Besitz von uns und lässt uns nicht klar denken.

Wir müssen erkennen, wenn der Dämon in uns steckt und ihn abschütteln. Schlafen, rennen, duschen, putzen, aufräumen, hyperventilieren, oder was auch immer. Alles ist erlaubt, bis auf Betäubung und Destruktivität.

Vertrauen

Als Arbeitgeber und Vorgesetzter ist eine der wichtigsten Fähigkeiten das Vertrauen in die Mitarbeiter. Richtungen, Richtwerte und Prinzipien sind wichtig und richtig. Allgemeines Misstrauen, zwanghaftes Überprüfen und blindes Unterstellen sind kontraproduktiv.

Das heißt nicht, dass der alte Leitsatz Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser unwahr ist. Kontrolle kann aber heißen, erst Ergebnisse anzuschauen und danach eine Richtungskorrektur zu überlegen. So wird der Flow des Fertigstellens nicht unterbrochen. Und das nächste Projekt wird mit neuer Motivation und neuem Sinn angegangen.

Unsichtbares

Wie viel von dem was ist, ist in unserem Wahrnehmungshorizont? Wenn wir ein neues Wort lernen, hören wir es plötzlich immer wieder. Wenn wir uns für etwas interessieren, beginnen wir es überall zu sehen. Was unsichtbar war, wird sichtbar. Wir wecken unseren Blick.

Was sehen wir alles nicht, was hören wir nicht? Was spüren wir nicht? Es ist weit mehr um uns herum, wenn wir aufmersam werden und uns öffnen: mehr Möglichkeiten, mehr Informationen, mehr wertvolle Reize und Freuden für die Sinne.

Bogenschießen

Ob im Bogenschießen, dem Zubereiten von Tee, oder dem Schälen und Essen einer Mandarine: wir können jede Einzelheit in unserem Leben zur Perfektion bringen und darin Erfüllung finden. Und wer eine Tätigkeit mit voller Hingabe tun kann, kann dieses Prinzip auch auf andere Handlungen anwenden.

Und auf diesem Weg zeigt sich, dass der berühmte Satz Der Weg ist das Ziel. zum besten Ziel führt.

Geschmack

Wie entscheiden wir uns für etwas? Wie entsteht unser Geschmack? Wer in einen Apfel beißt, der nach Roquefort schmeckt, wird auch als Käseliebhaber kaum diesen besonderen Apfel würdigen. Geschmack ist meist nichts anderes, als der Vergleich mit dem Gewohnten, Gelobten oder Akzeptierten.

Häufig sind Geschmäcker behindernde Prinzipien. Es ist nicht unwichtig zu verstehen, warum wir etwas wie finden. Dieses Verständnis schützt vor teuren Moden, opportunistischen Fehlentscheidungen und unnötigen Einschränkungen.

 

Verarbeitung

Gefühle bestimmen unser Leben. Alles, was wir tun, tun wir, um in irgendeiner Weise ein gutes Gefühl zu haben. Zwietracht zu spüren, ist eine Belastung. Eine Auseinandersetzung aus der Vergangenheit oder in der Zukunft zu spüren, gibt der Vergangenheit oder Zukunft ein Gewicht, das wir in der Gegenwart tragen.

Wie kann man diese Last leichter machen? Muss man stärker werden, oder kann man dieses virtuelle Gewicht aus der anderen Zeit reduzieren?

Wenn man sagt, man solle im Hier und Jetzt sein, dann heißt das nicht, man solle sich durch Ablenkungen in dieses Hier und Jetzt hineinzwingen. Sich in Situationen zu begeben, die extremer sind, als Gedanken und Gefühle, die einem von diesem Hier und Jetzt fernzuhalten scheinen.

Für den wahren Weg ins Hier und Jetzt brauchen wir Ausdauer. Unsere unerbetene Vorstellungswelt dehnt sich aus, oder sie schrumpft. Um ihr langsam aber sicher die Luft auszulassen, können wir Zufriedenheit und Stille suchen. Meditation und Bewegung sind eine Hilfe, um nicht mehr aufwühlenden Input zu bekommen, als wir verarbeiten können.

 

Verschiebung

Unser Körper, Geist und soziales Umfeld begleiten uns unser Leben lang. Und es sind diese wichtigen Dinge, die wir oft zu leicht nehmen, weil sie uns konstant verfügbar erscheinen. Zeit für Sport, Meditation, Familie und alte Freunde wird leichtfertig ersatzlos verschoben. Wir denken, sie kosten nichts, dabei investieren wir zum Schluss unseren Verdienst in genau diese Dinge.

Es sind diese Termin, die wir besser schützen müssen, als unsere wichtigsten Meetings. Termine für Sport, Familie, Freunde und Geist dürfen wir nicht ausfallen lassen, höchstens verschieben.

Lohnendes

Bedrückende Bücher, Filme und Dokumentationen sind mit Vorsicht zu genießen. Sie können uns auf die Stimmung schlagen und unser Weltbild einseitig beeinflussen. Wer damit seine Unzufriedenheit rechtfertigen möchte, kann sich überlegen, ob das ein guter Weg ist, die Welt zu verbessern.

Unzufriedenheit und allgemeine Kritik, ohne reaktiv zu Handeln, sind destruktiv und hemmend. Zweifel, Relativierungen und Pauschalverurteilungen aufgrund eines einzigen Negativbeispiels sind einfach. Einen Blick auf Möglichkeiten und Lösungen zu entwickeln, bedarf Übung und Durchhaltevermögen. Aber es lohnt sich.

Geben

Gern hören wir auf, bevor wir überhaupt angefangen haben. Wir haben Furcht, schon im Ansatz zu scheitern. Wir möchten nicht unfähig vor uns selbst und anderen wirken. Wir möchten keine Kraft verschwenden für Dinge, die wir nicht schaffen. Wir möchten nicht aussehen, als würden wir uns überschätzen. Wir möchten uns nicht lächerlich machen.

Es gehört Mut und Zuversicht dazu, sich Mühe zu geben. Es gehört der Wille dazu, sich anzustrengen und Anstrengung zu ertragen. Wenn wir wissen, wo wir hin möchten, müssen wir das Risiko eingehen, hilflos und lächerlich zu wirken.

Bauchgefühle

Spontan auf sein Bauchgefühl kann man sich verlassen, wenn man am Roulette-Tisch steht, oder sich für andere Zufälligkeiten entscheiden muss. Wenn es aber um fundierte Entscheidungen geht, kann das Bauchgefühl trügerisch sein. Dann hat man es vielleicht mit dem Reptilienhirn zu tun, das gern alles beim Alten und Vertrauten belassen möchte, oder unbedacht etwas wagen oder sich hervortun möchte, weil es sich langweilt.

Bewusst Aufgaben an das Unbewusste abzugeben, ist eine aktive Tätigkeit. Und man sollte abwägen, wann man es tut. Tolle Ideen und richtige Entscheidungen fallen nicht vom Himmel. Wenn man sich auf sein Bauchgefühl verlassen möchte, sollte es Ressourcen geben, mit denen der Bauch arbeiten kann.

Tiefpunkte

Es gibt keine Erfolgsgarantie. Es gibt Ziele, die nicht erreicht werden. Beharrlichkeit und Zuversicht können zu Dickköpfigkeit und Leugnung werden. Ein sturer Glaube an Etwas ist schlecht, wenn wir keine Anhaltspunkte für einen schließlichen Erfolg haben.

Es lohnt nicht, gegen eine Wand zu rennen. Wer durchs Meer schwimmen will, wird ertrinken. Verschwendung wird durch noch mehr Verschwendung nicht zur lohnenden Investition. Es lohnt sich nicht, gutes Geld schlechtem hinterher zu werfen.

Es gibt einen Tiefpunkt in Erfolgskurven. Und es bedarf eines gewissen Feingefühls, um zu erkennen, ob wir im Teil eines Endes stecken, oder im Anfang von etwas Großem.

Doch wer sich Unmögliches vornimmt und an der Verwirklichung hängt, kann immer noch Autor werden und in Wirklichkeit nicht verwirklichbare Pläne literarisch verwirklichen.

Versuche

Wer im Trüben fischt, macht Avantgarde. Wer für die Menschen da sein und Erfolg haben möchte, der kann eine Revolution in Gang bringen. Wer ein neues Produkt machen möchte, muss ausprobieren. Wenn klar wäre, dass ein Produkt erfolgreich sein wird, wäre es schon am Markt. Wer Verschiedenes versucht, hat vielleicht Erfolg.

Bob Dylan, der größte Neuerer der populären Musik des 20. Jahrhunderts,  hat vieles versucht. Manchmal hat er einen allgemeinen Nerv getroffen, meistens nicht.

Wer etwas herstellen oder eine Leistung anbieten möchte, sollte sich überlegen: Wie könnte das, was ich mache so funktionieren, dass es verstanden und gemocht wird? Wie kann ich etwas so machen, dass es vielen Menschen den größtmöglichen Nutzen bringen kann?

Mir haben diese Gedanken geholfen, ein am Markt erfolgreiches Produkt zu entwickeln.

Herzen

Es ist gesund und lebensbejahend, andere Menschen zu bewundern. Dass alle nur mit Wasser kochen, bedeutet nicht, dass alle klein und dumm sind. Viel wird beobachtet und gesprochen über die versteckten Schwächen, Unzulänglichkeiten und Unsicherheiten der Menschen. Dies sollte aber nicht pauschalisiert werden und sich in den allgemeinen Blick auf die Menschen einschleichen.

Aber es gibt viele Menschen ohne geheime Süchte und Ängste. Es gibt viele Menschen, die tatsächlich glücklich sind. Es gibt freundliche und großherzige Menschen, die friedlich und freudig durchs Leben gehen.

Aufwertungen

Die meisten Menschen verbringen einen großen Teil ihrer Lebenszeit bei der Arbeit. Und die tägliche Arbeit hat viele Komponenten, wie Kunden, Kollegen, Geschäftszweig, genaue Tätigkeiten, Gehalt, Arbeitsweg.

Viele sagen, sie möchten eine Arbeit mit Abwechslung. Eine gute Abwechslung schafft man sich, wenn man sich stetig verbessert. Wenn man Prozesse optimiert, effizienter arbeitet, seine Handgriffe, Strategien, Kollegen und Kunden lieben lernt.

Meistens

Zum ersten Mal, manchmal, meistens, immer. Wenn wir etwas zum ersten Mal besser machen, als zuvor, ist das ein großer Schritt. Ein Tag ohne Schimpfen und Zanken, einen Morgen gute Laune, eine Woche vier Mal kalt duschen, einen Monat jedes Wochenende joggen. Drei Mal im Monat Tagebuch schreiben. Jedes einzelne Mal hat ein Gewicht und weist unser Leben in eine Richtung.

 

Analyse

Wer das Bild einer schönen Landschaft sieht, erzählt sich vielleicht, dass er dort gern wäre. Fern von Alltagsstress und konkreten Problemen. Gern denkt man dabei nicht an die dortige Wasser- und Essens- und Krankenversorgung, an das tatsächliche Klima, an Lärm, Armut oder Transportmöglichkeiten. Der Wunsch, an einem anderen Ort zu sein ist oft unüberlegt und kurzsichtig.

Das Innere zu ordnen und im Äußeren kleine Schritte zu gehen, aber sinnvolle Meilensteine zu passieren, ist nachhaltig und sicher. Sowie handfeste Analyse in wichtigen Entscheidungen besser ist, als auf das Bauchgefühl zu vertrauen.

 

Komplexität

Es ist nicht fair, eine Gruppe für den Fehler eines Einzelnen zu bestrafen. Man sollte auch die Gesamtheit seines Lebens nicht wegen eines unangenehmen Aspektes in Frage stellen. Wer wegen eines Schreckens weg läuft, läuft auch vor allem davon, was funktioniert. Vor allem Komfortablen, Stabilen und Vertrauten.

Eine Stellschraube kann das ganze System verbessern. Das große Ganze hingegen wird keine Feinheiten optimieren.

Straßenverkehr

Selten sind wir in einem so komplexen Interaktionsgefüge, wie im Straßenverkehr. Hier passiert es besonders leicht, dass wir unsere Aufmerksamkeit nur auf das Richten, was wir für falsch halten. Dabei herrscht gerade im Straßenverkehr eine große Harmonie, ein großes funktionierendes Gemeinsam.

Menschen halten Abstand und achten aufeinander. Sie sind gemeinsam eine bestehende Ordnung. Oft fehlt uns die Würdigung und Dankbarkeit für dieses aufmerksame Miteinander.

Wenn wir unsere Stimmung heben möchten, ist das gemeinsame Treiben in Verkehrsmitteln eine gute Gelegenheit. Wir können sehen, was die anderen gut machen und uns darüber freuen. Wir können das Gefühl haben, miteinander zu fahren und uns die Straßen zu teilen. Auch hier ist dieses Erleben deutlich einfacher, wenn wir den ersten Schritt machen. Also selbstlos darauf zu achten, dass die anderen Verkehrsteilnehmer es besonders gut haben.

Bestätigung

Wir machen uns Hypothesen in Form von Vorannahmen und Vorurteilen zu nutze. Das Vorurteil hat einen schlechten Ruf. Und zurecht, denn ein faires Urteil kann erst im Nachhinein gefällt werden. Eine Annahme hingegen muss noch überprüft werden.

Mit Erfahrung und mit mehr oder minder ausgefeilter Logik bauen wir Konzepte und Theorien. Jedoch ist auch eine Theorie eine Schablone für den zukünftigen Verlauf von Dingen. Und sobald man eine Theorie benutzt, sucht man nach ihrer Bestätigung.

Dies lässt sich schwer umgehen. So funktioniert unser Verstand. Aber es ist gut zu wissen, dass es oft sinnvoll ist, mit einem freien Geist nochmal erneut an Dinge heranzugehen.

Offensichtliches

Was falsch ist und was richtig, kann in vielen Fällen nicht abschließend geklärt werden. Auch auf dem falschen Weg kommt man ans Ziel, wenn man bereit ist, einen Umweg in Kauf zu nehmen.

Und wer sehr intelligent ist, kann sich und andere davon überzeugen, dass Falsches richtig ist. Hier stellt sich die Frage, ob es nicht schlauer wäre, etwas dümmer zu sein und von vornherein an das Richtige geglaubt zu haben.

Für das Offensichtliche ist eine klare Sicht besser, als das intelligente Erspinnen von logischen Konstrukten.

Zusammen

Wir interagieren mit Freunden, Bekannten, Kollegen, Kunden, Fremden, Partnern und Familienmitgliedern. Wir leben in verschiedenen Beziehungen zu Menschen und jonglieren mit Beziehungs-Graustufen und Hierarchien. Alle Beziehungen haben Qualitäten und Reize. Auf unterschiedliche Weisen können wir Inspirationen, Güte, Witz und Liebe erleben.

Wir müssen den Menschen dankbar sein. In unseren Beziehungen zu ihnen erfahren wir unsere Lebendigkeit.

Stufen

Nicht zu verstehen ist ein guter Anfang. Besonders, wenn es um neue Inhalte geht. Wir können über ein Thema, mit dem wir uns nicht auskennen, 50, 100 oder 200 Seiten lesen, ohne zu verstehen, was genau gesagt werden soll. Wir füttern unseren Verstand mit dem Vokabular und der Logik. Und wir müssen den Informationen etwas Zeit geben, einzusickern.

Wenn es um das Verständnis neuer Inhalte geht, fangen wir häufig auf der untersten Stufe eines Plateaus an. Aber das erklimmen der ersten Stufe kommt bestimmt.

Pragmatik

Wenn wir unser Leben vereinfachen möchten, brauchen wir einen pragmatischen Ansatz. Veränderungen zu fördern hat Vorrang vor der Klärung der Vergangenheit oder dem Verständnis der Bedeutung von Symptomen.

Wenn wir immer wieder in ähnliche Probleme geraten, sollten wir versuchen zu erkennen, welche Muster sich dahinter verbergen. Wer zum Beispiel häufig zu spät kommt, kann herausfinden, ob es an einem Denkfehler in seiner Zeitberechnung liegt und sich für jeden Termin einen genauen Zeitplan notieren: Wie lange brauche ich zum Aufbruch mit Trinken, Badezimmer, Anziehen, Schlüssel suchen? Wie lang ist der Weg mit allen Wartezeiten, Zwischenstopps, Wartezeiten und vielleicht Parkplatzsuche? Wie lange brauche ich für die Reststrecke?

Wie es dazu gekommen ist, dass sich irgendwann ein Denkfehler zu einem Muster entwickelt hat, ist nicht wichtig. Hilfreich ist es, den Fehler zu beheben und eine neue Handlungs- oder Denkweise zu etablieren.

Mode

Das Gesetz von Yin und Yang ist universell. Wer es im Einzelnen finden möchte, muss nicht lang suchen. Wir brauchen Abwechslung: Kleidung, Musik, Alltagssprache, literarische Inhalte und Kulinarik müssen sich konstant verändern. Tabus werden gebrochen. Das Normale wird zum Unsagbaren.

Vor einigen Jahren, hätte sich kein Mann mit Schnauzbart auf die Straße getraut. Ebenso wenig mit einer Hosen, die nicht über den Schuhansatz reicht. Und der erste Hochwasserhosenträger wurde nicht als Vorreiter wahrgenommen, sondern als Mensch mit eingelaufener oder ungeschickt gewählter Hose.

Doch Geschmacksveränderungen schleichen voran. Es kommt immer ein Erster, der demonstriert: Seht her, ich mache, was ich will und ich komme damit durch! Das ist der Anfang vom Ende.

Was Mode angeht ist es sinnlos, seine Wahl nicht ab und zu dem Konsens anzupassen. Aber wenn man, um authentisch zu bleiben, seinen Geschmack ändern muss, warum soll man sich dann überhaupt aufregen, wenn einem etwas nicht gefällt?

Oft regt man sich tatsächlich weniger über schlechten Geschmack auf, als darüber, dass etwas oder jemand sich nicht anpasst und aus der Reihe tanzt.