Das Gesetz von Yin und Yang ist universell. Wer es im Einzelnen finden möchte, muss nicht lang suchen. Wir brauchen Abwechslung: Kleidung, Musik, Alltagssprache, literarische Inhalte und Kulinarik müssen sich konstant verändern. Tabus werden gebrochen. Das Normale wird zum Unsagbaren.
Vor einigen Jahren, hätte sich kein Mann mit Schnauzbart auf die Straße getraut. Ebenso wenig mit einer Hosen, die nicht über den Schuhansatz reicht. Und der erste Hochwasserhosenträger wurde nicht als Vorreiter wahrgenommen, sondern als Mensch mit eingelaufener oder ungeschickt gewählter Hose.
Doch Geschmacksveränderungen schleichen voran. Es kommt immer ein Erster, der demonstriert: Seht her, ich mache, was ich will und ich komme damit durch! Das ist der Anfang vom Ende.
Was Mode angeht ist es sinnlos, seine Wahl nicht ab und zu dem Konsens anzupassen. Aber wenn man, um authentisch zu bleiben, seinen Geschmack ändern muss, warum soll man sich dann überhaupt aufregen, wenn einem etwas nicht gefällt?
Oft regt man sich tatsächlich weniger über schlechten Geschmack auf, als darüber, dass etwas oder jemand sich nicht anpasst und aus der Reihe tanzt.