Dinge, die ich einst als Bereicherung wahrgenommen und begrüßt habe, wurden zur Last. Zigaretten, Rausch, Smartphones, Zucker und vieles mehr. Mich aus diesen ehemaligen Bereicherungen zurückzuziehen, bedurfte bei mir zum Teil wiederholte Versuche. Aber ich bin guter Dinge, denn von vielen konnte ich mich lösen und ich fühle mich frei.
Noch experimentieren tue ich mit dem ungeplanten und nutzlosen Griff zum Smartphone. Ich schaue auf das Display, wie früher in den Kühlschrank und weiß nicht, wie ich hierher gekommen bin und was ich hier will. Ich habe schon einiges versucht. Seit Jahren schaue ich keine Onlinemedien mehr an. Ich habe versucht, das Display auf farblos zu stellen, aber irgendwann wurde es mir zu umständlich, es immer hin und her zu stellen.
Nun probiere ich etwas Neues: wenn ich nichts mit dem Telefon mache, fahre ich es runter. Das verhindert einen schnellen Zugriff. Gestern habe ich sogar mal wieder unser Festnetztelefon benutzt. Ich kann mir gut vorstellen, dass diese Methode der Smartphone-Einschränkung mir mehr Zeit gibt, ausgewähltere Dinge zu tun und länger und konzentrierter bei ihnen zu bleiben.
Ich habe mir ein älteres Modell gekauft und mein Smartphone in die Schublade verbannt. Nun gibt es auf meinem Handy nur noch die Optionen: Telefonieren, SMS schreiben sowie Datum und Uhrzeit nachschauen. Das ist unheimlich befreiend.
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